«Das ist so weit erst mal ganz normal heute in Deutschland.»

Eine der hübschesten Volten zu den Migranten-Randalen der Silvesternacht in Berlin und einigen anderen deutschen Städten hat am Freitagabend die Anti-Diskriminierungs-Beauftragte der Bundesregierung, Ferda Ataman (43) im ZDF-«Heute-Journal» nachgeliefert: «Statt darüber zu reden, dass es grosse Probleme mit Jugendgewalt gibt», sagte sie im Gespräch mit Moderatorin Anne Gellinek, «statt über Sozialpolitik, über Städtepolitik, Gewaltexzesse zu reden, diskutieren wir jetzt seit Tagen darüber, wie viele der Täter:innnen vor Ort einen Migrationshintergrund hatten oder nicht.»

Mal abgesehen davon, dass auf den Videos aus der Silvesternacht recht wenig «Innen» zu sehen waren, begegnet uns hier der wohl zentrale Kulturkampf dieser Tage: Das Ringen des links-grünen Lagers mit den eigenen Mythen, der krampfhafte Rettungsversuch einer idealistischen Scheinwelt mit äusserst schmerzhaftem Nicht-loslassen-Können. Es darf alles Mögliche ein Grund für die brutalen Verwüstungsschlachten des Jahreswechsels sein, nur der Migrationshintergrund nicht.

Noch bizarrer wird es, wenn Ataman erklärt: «Was wir wissen, dass es in Neukölln eine Mehrheit der Täter:innen war. Das darf ehrlich gesagt nicht verwundern, wenn man sich auskennt, weiss man, in Neukölln, einem Stadtteil, der sehr stark migrantisch geprägt ist, sind mehr als die Hälfte der Schulkinder aus Einwandererfamilien. Deshalb sind sowohl auf der Seite der Täter:innen als auch auf der Seite der Polizist:innen und der Einsatzkräfte Migrant:innen. Das ist so weit erst mal ganz normal heute in Deutschland.»

Mit anderen Worten: Wer sollte denn sonst in Neukölln randalieren, wenn nicht Migranten. Wohnt kaum ein anderer dort, ihr Dummchen. Nun könnten böswillige Zeitgenossen einwenden, dass es gerade drum womöglich eine Bewandtnis damit habe, dass es ausgerechnet in den migrantenreichen Bezirken Neukölln und Kreuzberg (dito in anderen deutschen Städten) zu Randale und Angriffen auf die Helfer gekommen sei. Oder ist das «so weit erst mal ganz normal heute in Deutschland»?

Putzig auch, dass Ataman jetzt in den Uralt-Reflex routinierter Regenten verfällt und erst einmal auf ein Lagebild vom Bundesinnenministerium warten möchte. Man wisse ja noch gar nicht, wie die Lage zu Silvester gewesen sei. Vermutlich wird demnächst auch ein Arbeitskreis eingerichtet, der Eckpunkte für eine Debatte über mögliche Konsequenzen bis zum Ende der Legislaturperiode erarbeiten soll…

Fakt ist aber schon jetzt, dass Migration dabei einfach keine Rolle spielen darf. Das ist so ähnlich wie mit der «technologieoffenen» Prüfung der Energielage in Deutschland, bei der Atomkraft allerdings eher unoffen aussen vor bleiben muss.

Und was den Migrationshintergrund betrifft, da möchte Frau Ataman entweder bei jedem Übergriff die Herkunft erwähnt haben oder nie, sagt sie: «Wenn bei anderen Übergriffen auf die Polizei nicht gesagt wird: Das waren aber alles weisse Deutsche … Dann ist da eben ein Ungleichgewicht», und fügt einfach mal ganz geschmeidig die Hautfarbe des Täters mit ein, als fliessenden Übergang in einen neuen Links-Rassismus, den man sich noch vor kurzer Zeit nicht hätte ausmalen können.

Ein Aufschrei über den Auftritt blieb bislang aus. Versendet sich, wie man unter TV-Leuten sagt.

 

Dieser Text erschien zuerst auf dem Portal Pleiteticker. Ralf Schuler ist Politikchef bei Rome Medien und Gastgeber des Youtube-Kanals «Schuler! Fragen, was ist»

Ralf Schuler ist Politikchef des Nachrichtenportals NIUS und betreibt den Interview-Kanal «Schuler! Fragen, was ist». Sein neues Buch «Generation Gleichschritt. Wie das Mitlaufen zum Volkssport wurde» ist bei Fontis (Basel) erschienen.

Die 3 Top-Kommentare zu "«Ganz normal heute in Deutschland»: Diskriminierungs-Beauftragte redet Silvester-Krawalle klein. Statt von randalierenden Migranten spricht sie von «Täter:innen»"
  • reto ursch

    Ganz normal heute in Deutschland? Diese neue Normalität ist eine Schande für Deutschland. Bevor man sich an die Täter:Innen macht, muss erst die gesamte links-grünen Brut ausgemistet und neutralisiert werden.

  • Nesti

    Auch wenn Ferda Ataman in Stuttgart geboren, ist und bleibt sie Türkin, wenn auch ohne Kopftuch. Für mich unbegreiflich, wie man solche Personen mit islamischem Hintergrund überhaupt in christl. geprägten Ländern kandidieren lässt. All diese haben den angeborenen u. anerzogenen "Glauben" intus, verteidigen diesen für alle Gleichgesinnten. Ataman's Verteidigung ihrer islamischen "Brüder" ist deutlich erkennbar. Christl.geprägte Länder sollten präventiv auf islamisch geprägte Politiker verzichten.

  • cah

    Sind Deutschlands Klapsmühlen denn tatsächlich allesamt randvoll? Das kann doch eigentlich nur der einzige Grund sein, warum so eine Gestörte noch frei herumläuft.