Der einstige Nobelklub GC, der es sich einst leisten konnte, von Real Madrid Weltstar Günter Netzer auf den Hardturm zu lotsen, war bis Mitte der 80er Jahre der einzige Verein im Schweizer Profi-Fussball, der ohne Hauptsponsor spielte.

Grund? GC konnte es sich leisten.

Ab der Saison 1985/1986 stand der Name des japanischen Auto-Herstellers Nissan auf der Brust von Alain Sutter, Claudio Sulser, Marcel Koller und Co.

Es folgten unter anderem «Why drugs?», «Beretta», «Tele24», «Leukerbad» und «Fromm».

Seit das chinesische Fosun-Konglomerat im April 2020 den 27-fachen Meister übernommen hat, war der Rekordmeister grossmehrheitlich oben ohne unterwegs.

Ab sofort hat’s 2 der 6000 gebräuchlichsten chinesischen Schriftzeichen vorne drauf: Sea-Gull ist eine chinesische Uhrenmarke.

Sie produziert seit 1955 vor allem Billig-Uhren im Wert von 200 bis 400 Franken.

Wollen die Chinesen jetzt ernsthaft den Schweizer Uhrenmarkt erobern – das Land von Rado, Rolex, Breitling, Hublot oder Audemars Piguet? Mit Swatch steht seit 1983 eine Billig-Marke am Start, die weltweit beliebt ist.

In den sozialen Medien gibt’s für den chinesischen Sponsor vor allem negative Kommentare. Auch von der Konkurrenz.

Silvan Barbui, leitender Angestellter beim FC Basel und 2003 beim letzten GC-Meistertitel noch bei den Zürchern angestellt, schreibt auf dem Instagram-Post von GC: «Chinesische Uhrenmarke im Uhrenland Schweiz, trauriger Verein».

Ein anderer titelt: «Eigengoal!»

«Schämed eu!»

Oder einfach: «Ohjeeeee».

Jenny Wang, die chinesische GC-Besitzerin, war beim 2:1-Startsieg am Sonntag gegen Lugano erstmals im Letzigrund. Sie machte im neuen Dress mit China-Sponsor eine gute Figur.

Die 3 Top-Kommentare zu "GC wirbt mit chinesischer Billig-Uhren-Marke auf der Brust. Will China den Uhren-Markt Schweiz erobern?"
  • Benedikt

    Ich weiss nicht, was schlimmer ist, liebe FCB Fan's. Ein Billiguhren oder ein Pharma Multi Sponsor der ein Krankheitssystem unterstützt!?

  • Idealist

    Die Chinesen, die schlauste Nation der Welt. Warum? Pragmatismus, Erfolgswillen, Nutzen, kein Moralismus, keine naiven Kindergartenpolitikerinnenes, gewisse Rücksichtslosigkeit, Weitsicht über Generationen, Verlässlichkeit. Von den Chinesen lernen, ob's beim Fussball auch so ist ...?

  • symbolum77

    Liebe Schweizer, ich beneide Sie um das Privileg, Bürger eines Landes zu sein, in dem ein Zeitmesser am Handgelenk für 400 Franken als Billig Uhr gilt. Grüße aus dem armen München.