Der frühere SPD-Bundeskanzler Gerhard Schröder hat das Abschneiden seiner Partei in Thüringen und Sachsen als «katastrophal» beschrieben. Verantwortlich für die Wahlniederlage machte er die Russlandpolitik, wie er in einem Interview mit dem Nachrichtenportal «Table.Briefings» sagte. Seiner Meinung nach sei die Verwendung des Begriffs «Zeitenwende» im Zusammenhang mit Russland ein Fehler gewesen – insbesondere in Ostdeutschland, wo die Wähler eine andere Sicht auf die Beziehungen zu Moskau hätten.

Schröder forderte die SPD auf, sich stärker für Verhandlungen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine einzusetzen. Diese sollten unabhängig von den USA geführt werden, um eine friedliche Lösung zu erreichen. Trotz seiner Kritik an Russlands Krieg in der Ukraine plädierte Schröder dafür, nicht nur auf Waffenlieferungen zu setzen, sondern diplomatische Wege zu suchen. «Die SPD sollte die Kraft sein, die nicht mit Waffenlieferungen zufrieden ist, sondern kraftvoll für Verhandlungen eintritt.»