«Rentenalter-Erhöhung ist Rentenabbau» – mit diesem Schlachtruf wirft sich der Schweizerische Gewerkschaftsbund in den Kampf gegen die AHV-Reform.

Gewerkschaftspräsident Pierre-Yves Maillard macht zusammen mit der Linken mobil fürs Referendum gegen die Erhöhung des Rentenalters der Frauen von 64 auf 65 Jahre.

Ein Jahr später in Rente zu gehen, bringe Frauen einen Rentenabbau von 1200 Franken jährlich, so Maillard.

Was er nicht sagt: Die Leute leben immer länger und beziehen immer länger Rente, immer mehr Jahre, das gibt in der Summe der Lebenszeit immer mehr Geld. Das ist Rentenausbau, nicht Rentenabbau.

2009 wurden die Männer im Durchschnitt 79,8 Jahre alt, ein Jahrzehnt später 81,9 Jahre. Bei den Frauen stieg die Lebenserwartung von 84,4 auf 85,6 Jahre. Jedes Jahr also ein Plus von gut einem Monat – mit Ausnahme des Corona-Jahres.

Und dieses Plus an Lebenszeit, Genusszeit, ist voll bezahlt. Wie bezahlte Ferien, jedes Jahr etwas mehr.

Aber wollen die Rentner das wirklich? Auf Kosten ihrer Kinder?

Wenn man schaut, dass die zunehmende Lebenszeit von allen gemeinsam, von Jung wie Alt, erarbeitet wird, könnte es doch sein, dass die Pensionäre sagen: «Kommt, machen wir halbe, halbe! Wir arbeiten einfach etwas länger.»

Wenn Jung und Alt vernünftig statt in Kampfparolen miteinander reden würden, kämen sie wahrscheinlich zu diesem Ergebnis.

Die 3 Top-Kommentare zu "Gewerkschaftspräsident Maillard schiesst gegen ein höheres Rentenalter. Was er nicht sagt: Die Menschen leben immer länger. Dieses Plus an Lebenszeit ist voll bezahlt – wie Ferien. Wollen die Rentner das wirklich?"
  • Mueller

    Wenn die Alten auch ohne weiteres im Arbeitsprozess integriert würden, wären sicher viele bereit auch bis 70 zu arbeiten. Aber ab 50 ist man nicht mehr gefragt!

  • Jürg Brechbühl, Diplombiologe, Eggiwil

    Aus meiner Kindheit erinnere ich, dass kaum einer der Männer in meinem grossen Verwandschaftskreis nach der Pensonierung noch das 70. Altersjahr erreichte. 75-jährige Frauen waren ebenfalls sehr selten. Wir können davon ausgehen, dass seit Einführung der AHV- die Rentner-Lebenszeit sich verdreifacht oder vervierfacht hat. Von der anderen Seite her: Gerade im akademischen Bereich gibt es viele Leute, die gerne länger forschen und lehren möchten und denen man die Pensionierung mit 65 aufzwingt.

  • hape

    Für den sinnlosen covid-Mist sind Milliarden da, Jordan macht auf meine Kosten Riesengewinne, die er weiter verteilt (versteckte Steuern), für die EU und Frauenprojekte in Afrika werden Millionen verpulvert. Alles Geld, für das ich und andere hart gearbeitet haben. Also Geld das uns gehört. Und niemand fragt mich, ob ich diese Geschenke machen will. Fazit: Erst mal unsere Rentner mit diesen Geldern finanzieren. Dann müssen die Kinder nicht ran...