Grossartig! Vierzig deutsche Schauspieler filmen sich dabei, wie sie sich die Haare schneiden – die einen zaghaft, hier ein Strähnchen, dort ein Büschelchen. Die anderen opfern beherzt den ganzen Haarschopf.

Warum? Weil sie sich seit Corona nicht mehr zum Friseur trauen?

Nicht doch. Sie setzen ein Zeichen.

Ein Zeichen der Solidarität: «in solidarity with all the people protesting in #iran right now».

Gratismut?

Das übliche Spiel des virtue signalling, zumal die meisten wirklich wenig opfern von dem, was sie auf dem Kopf haben? So ein bisschen Eigenwerbung, damit man nicht in Vergessenheit gerät?

Angesichts dessen, was den Frauen im Iran blüht, wenn sie ihr Kopftuch den Flammen übergeben und sich die langen Haare abschneiden, mag das alles ein wenig albern sein.

Sie sind nicht in Gefahr, ihren Kopf zu verlieren, unsere Mutigen. Da kann man schon ein wenig Haare lassen.

Und doch. Die Aktion ist würdiger als das laute Schweigen vieler Feministinnen und die wachsweiche Reaktion unserer feministischen Aussenministerin, die zu glauben scheint, der Protest der Frauen im Iran habe nichts, aber auch gar nichts mit dem Islam zu tun. Loben wir sie also, die Aktion.

Besser als nichts und beherzter als viele Politiker, die noch nie Mannesmut vor Mullahthronen gezeigt haben.

Die 3 Top-Kommentare zu "Gratismutig opfern Schauspielerinnen ihre Haare den iranischen Frauen. Das mag albern sein, aber allemal würdiger als das laute Schweigen vieler Feministinnen"
  • kostas

    Feministinnen waren die Frauen die sich mit Gefahr auf Leib und Seele, mutig für Frauenrechte einsetzen. Dieser Gratismut ist richtige Heuchelei. Wie die Sofasoldaten aus Deutschland, VdL, Baerbock, Lamprecht, Strack usw.. Billiges Theater von billigen Leuten. An Absurdität nicht zu überbieten. Die Iraner müssen das selber klären und nicht irgendwelche Ahnungslose aus dem ahnungsloswesten.

  • Schweizer-im-Ausland

    Das was die Frauen in den islamischen Ländern machen ist äusserst mutig und wahrhaftig. Da lob ich unsere Frauen die hier aus Solidarität ihre Haare etwas haaren. Es ist allemal besser als in Horden am Samstag die Stadt zu blockieren und an jeder Ecke wildpinkeln zu müssen.

  • antifakenews

    Ach, hören Sie doch auf: Wenn es wirklich um Frauen- und Menschenrechte ginge, hätten sie sich schon längst die Haare abgeschnitten, aus Solidarität mit den Iranern, die wegen der westlichen Sanktionen (der Hungerwaffe) nicht genug zu essen hatten und verhungerten, oder starben, weil sie keine medizinische Versorgung bekamen. Ob der demokratisch gewählte Premierminister Mossadegh 1953 oder die Mullahs jetzt, sie müssen weg, damit der Westen wieder an das iranische Öl herankommt.