Die ehemalige Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang kritisiert in einem Interview mit der Welt die Anfrage der Union zur Finanzierung von NGOs. Sie zeigte sich empört über die 551 gestellten Fragen und sagte: «Haben die sie noch alle?»

Lang verteidigte die «Demonstrationen gegen rechts»: «Menschen, die sich Sorgen um die Demokratie machen. Menschen, die sich fragen, in welchem Land wird eigentlich mein Kind mal aufwachsen?» Sie warf CDU-Chef Friedrich Merz vor, Spaltung zu betreiben: «Wir kennen das autoritäre Playbook aus vielen anderen Ländern. Er erklärt genau diese Zivilgesellschaft zum Feindbild.» Wenn das so weiterginge, werde Merz zum «Kanzler der Spaltung».

Zu den Protesten gegen die Union sagte sie: «Kritik muss man in einer Demokratie doch aushalten können. Protest muss man aushalten können.» Sie bezeichnete die Anfrage als «Einschüchterungsversuch» und betonte: «Ich finde, als Kanzler eines Landes wie Deutschland sollte man mit friedlicher Kritik leben können.»

Lang verteidigte die Rolle von NGOs: «In Zeiten, wo 20 Prozent Rechtsextreme hier im deutschen Parlament sitzen, wäre es eigentlich die Aufgabe aller Demokraten, gemeinsam die Zivilgesellschaft zu schützen und zu unterstützen.»