Die Zuschauer rieben sich verwundert die Augen: Mattea Meyer, Co-Präsidentin der SP, behauptete am Montag in der Blamabel-Sendung «Hallo SRF!» zur besten Sendezeit allen Ernstes, SRF sei SVP-lastig.

Wörtlich warf die Linke dem Staatsfernsehen vor: «SRF übernimmt immer mehr Sprache, Denken und Themen der SVP!»

Die verblüffte TV-Direktorin Nathalie Wappler wusste wenig dazu zu sagen: «Je nachdem, wo man steht, nimmt man uns eher links oder rechts wahr.»

SVP-Präsident Marco Chiesa beklagte, die SRG betrachte die Welt mehrheitlich aus ihrer linken Optik – und sei zu mächtig.

Grünen-Präsident Balthasar Glättli  jammert – wen wunderts –, bei SRF werde zu viel gespart. «Hallo SRF!», ursprünglich als Format für kritische Zuschauerfragen gedacht und dann ab der ersten Ausgabe als PR-Veranstaltung in eigener Sache realisiert, ist die mit Abstand peinlichste TV-Sendung Europas. Erfunden worden ist sie vom früheren, unvermögenden Fernsehdirektor Ruedi Matter.

TV-Kritik aus dem Publikum? Harmloser geht’s nicht. «Arena»-Moderator Sandro Brotz sass in einer Emmentaler Beiz am Stammtisch mit einem Rentner, einem linken Lehrer und einer Bio-Bäuerin. Letztere fand, die Landwirtschaft werde im Fernsehen zu oft kritisiert, der Pensionierte möchte mehr Berichte aus dem Inland.

Nachdem Brotz das Lokal verlassen hatte, sagte er bedeutungsvoll in die Kamera: «Das war jetzt schon hart.» Schon wieder peinlich.

Weitere Beispiele von gesendeten Harmlosigkeiten: Eine Studentin verlangt mehr Diversität im Programm. Ein Rentner nervt sich über verspätete Sendungen. Eine junge Sportlerin wünscht mehr Berichte über Basketball. Ein Kulturfreund will auf SRF Stücke von Shakespeare und Berichte aus Museen sehen.

Andere stört das rollenden R von «Club»-Moderatorin Barbara Lüthi, das schnelle Sprechen von Katharina Locher («Schweiz aktuell») oder die Verabschiedungsworte eines «Meteo»-Moderators.

Weitere wollten wissen, ob die Moderatoren ihr Outfit selber aussuchen können.

Das Schweizer Fernsehen wurde vor siebzig Jahren nicht für Langeweile gegründet. Doch solche abgeschlaffte und nutzlose Sendungen erzeugt es.

Ganz aktuell prahlt SRF mit seinen Nutzungszahlen 2021. Dass diese beachtlich sind, verdankt der Sender zur Hauptsache der Fussball-EM, der alpinen Ski-WM – und Corona.

Die 3 Top-Kommentare zu "«Hallo SRF!» ist die peinlichste TV-Sendung Europas. Und für SP-Präsidentin Mattea Meyer ist das Schweizer Fernsehen ein SVP-Sender"
  • garymh

    Ich kann die Sendung als Ganzes nicht wirklich beurteilen, denn mir fehlte die Kraft, durchzuhalten. Wapplers Geplauder war hart auszuhalten, und dann Brotz in einer völlig unpassenden Umgebung...was sollte das? Weshalb müssen wir für solche Sendungen bezahlen? Ist das der Leistungsauftrag der SRG? Einfach nur ärgerlich!

  • Nesti

    Für mich ist SRF seit Jahren ein Sozialistensender. Die Sozialistenführerin Mattea Meyer bekam wohl nicht mit, dass sich der Grossteil der SRF-Journalisten als links outeten. Arena und Club lassen grüssen, da schenkt man fast ausschliesslich Rot-Grün, d.h. den Sozialisten das Wort, der bürgerlichen SVP wird das Wort immer wieder abgewürgt so die Moderatoren sie misslaunig mal zu Wort kommen lassen. Das Dauergast-Abo hat die dunkelrote Jacque(lin) Badran, die sich jede Frechheit erlauben darf.

  • coronado

    Mattea M. ist clever. Ihr Geschrei von der SVP-Lastigkeit lenkt wunderbar ab von der notabene linkslastigen Sicht und Berichterstattung des SRF. Vielleicht eine „konzertierte Aktion“?