Unfreiwillig habe Moderator Sandro Brotz mit seinem letzten «Arena»-Auftritt jedes Anti-SRG-Klischee bestätigt, das auch die kommende Halbierungsinitiative prägen dürfte: Dass das Schweizer Radio und Fernsehen SRF nämlich «von linken, parteiischen, selbstverliebten und eitlen Gesellen bevölkert werde». 

Solches steht nicht im SVP-Pressedienst, sondern im Tages-Anzeiger. Zur Debatte steht folgende Aussage von Brotz gegenüber SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi, der in der «Arena» seine Aussage im Parlament rechtfertigte und einordnete. Bezug nehmend auf einen Vorfall vom 6. März in Düsseldorf benannte Aeschi die Vergewaltigungen einer achtzehnjährigen Ukrainerin durch einen Iraker und einen Nigerianer, wobei er allerdings den konkreten Kenntnisstand des Parlaments wie des Publikums überforderte. 

In der «Arena» plusterte sich Sandro Brotz auf und watschte den gewählten Volksvertreter Thomas Aeschi wie folgt ab: «Wir halten ganz klar fest: Was Sie gesagt haben, war rassistisch. Punkt. Ausrufezeichen. Diese Aussage teilten auch Strafrechtler und Strafrechts-Experten, mit denen wir gesprochen haben, und auch die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus. Da gibt es nichts daran zu rütteln.» Als Aeschi die Unterstellung des Rassismus zurückwies und auf die linke Zusammensetzung der Rassismuskommission hinwies, befand Brotz dies gleich zweimal als «ganz billig»: «Wir haben auch mit Staatsanwälten gesprochen, wir haben mit Strafrechts-Experten gesprochen. Das ist rassistisch gewesen. Punkt.»

TV-Chefredaktor Tristan Brenn nahm seinen Untergebenen Sandro Brotz umgehend in Schutz: «Rassismus benennen ist keine Frage von Parteilichkeit. Haltung zu zeigen gehört zur Aufgabe und zum Selbstverständnis von öffentlichen Medien – auch bei SRF.» Brenn erliegt einem doppelten Irrtum: Brotz zeigte mit seinen Anwürfen an die Adresse von Thomas Aeschi keine Haltung. Sondern er bezichtigte ihn eines konkreten Straftatbestands und sprach ihn standrechtlich auch gleich schuldig. Doch das Schweizer Fernsehen ist kein Gerichtshof und kein Teil der Dritten Gewalt. Sondern im besten Fall Bestandteil der sogenannten Vierten Gewalt, also der informierenden und kommentierenden Medien.

Es steht Brotz unter keinem Titel zu, Staatsanwalt und Richter zu spielen. Auch nicht unter Bezugnahme auf irgendwelche anonymen Spezialisten und Kommissionen, denen ebenfalls keine richterliche Funktion zukommt. Und wenn Tristan Brenn behauptet, der Auftrag des öffentlich-rechtlichen Fernsehens bestehe in «Haltung zeigen», beschreitet er erst recht sumpfiges Gelände. Denn seine Haltung und jene von Brotz ist nicht diejenige von ganz vielen Mitbürgern, die mit ihren Zwangsgebühren den hohen Lohn der beiden Herren bezahlen. Die angekündigte SRG-Halbierungsinitiative scheint am besten geeignet, dem Schweizer Fernsehen den zunehmenden undisziplinierten Autismus auszutreiben.

Die 3 Top-Kommentare zu "«Haltung zeigen» ist nicht der Auftrag des Schweizer Fernsehens. Und erst recht nicht, Straftatbestände auszusprechen und «Schuldige» abzuurteilen"
  • a.gal

    Etwas bezahlen zu müssen und nicht konzumieren, weil es ungeniessbar ist, ist sehr frustrierend. Punkt Weg mit diesen arroganten Staats-Journalisten von SRF. Pfui Brotz, kei Anstand und inkonpetent, weil ideologiesch verblendet und dazu hasserfült gegen alles was von SVP kommt.

  • viktor.herrmann

    Danke Herr Mörgeli, dass Sie den Sachverhalt des mehr als unwürdigen Umgang mit Thomas Aeschi so präzis festhalten. Der Brotz gehört doch zu diesen Gutmenschen, die immer sofort die Menschenrechte hervorzücken. Zudem ist er vom Alter her, doch aus der Pupertät raus, oder täusche ich mich da? Halbierung der Zwangsgebühren ist das mindeste, obwohl weniger mehr wäre.

  • martin

    Ich hoffe sie kandidieren wieder für den NR Herr Mörgeli. Meine Stimme haben sie auf jeden Fall. Es ist Zeit aufzustehen und das linke P... aus dem Land zu jagen. Wer für Freiheit und Demokratie ist, muss alles daran setzen, dass keine Linken in irgend ein Ämtchen gewählt werden.