Die Luft aus dem Bundesratsrennen ist im Augenblick draussen.
Passiert nichts Aussergewöhnliches mehr, dürften die beiden neuen Mitglieder der Landesregierung Albert Rösti und Eva Herzog heissen. Der Berner SVP-Nationalrat und die Basler SP-Ständerätin haben beste Chancen, am 7. Dezember durchzumarschieren.
Beide haben einen entscheidenden Vorteil auf ihrer Seite: Die SP-Kandidatin punktet in bürgerlichen Kreisen. Sie hat in wichtigen Abstimmungen – zum Beispiel bei der Unternehmenssteuerreform – zum Ärger ihrer Genossen immer wieder Projekte des rechten Lagers unterstützt.
Dasselbe gilt für Rösti auf der linken Seite. Der Bewerber der Volkspartei gilt als kompromissfähig – wie jüngst bei seinem Coup zur Grimsel-Staumauer-Erhöhung.
Im Parlament werden solche Dealmaker und Parteiabweichler geschätzt. Am 7. Dezember dürfte sich erneut bestätigen, dass eingemittete Volksvertreter die besten Chancen haben. Ausnahmen wie Ueli Maurer bestätigen diese Regel.
Dir. Demokratie in der Schweiz?? Wenn der BR vom Volk gewählt werden dürften, ja. Das Parlament beschäftigt sich einmal mehr mit sich selbst, anstatt Anliegen der CH zu bearbeiten. Es wird gefeilscht wie auf einem Jahrmarkt: abgewogen, austariert und gezockt. Dieser BR-Kandidat ist mehr links oder rechts wie der Andere und wird darum vom politischen Gegner akzeptiert und gegengleich. Es wird nicht der Beste gewählt sondern der Biegsamste. Das Ergebnis daraus? So wie es eben jetzt ist: 7 Biegsame
"Es kann in unserer Welt erst besser werden, wenn die Leute einsehen lernen, dass der ehrgeizige, nach Macht strebende Mensch ebenso ekelerregend ist wie der Vielfrass oder der Geizhals". Aldous Huxley (1894 - 1963)
Wenn es den Linken mit ihrer Gleichstellungspolitik ernst ist, müssen sie Vogt wählen. Würde dieser gewählt, wäre das Paradoxon perfekt, die SVP hätte den ersten bekennenden Homosexuellen BR, während die SP, mit Berset, dem Prototypen eines narzisstischen Patriarchen und Machos, im BR vertreten ist.