Die ältere Generation erinnert sich wohl noch daran, dass eine Deutsche Mark (DM) im Oktober 1973 satte 1.25 Franken kostete.

Da die DM 1999 zum Fixkurs von DM 1,95583 durch den Euro ersetzt wurde, sind sich heute die wenigsten bewusst, wo der Wechselkurs der DM zum Franken heute stehen würde.

Wenn man die DM-Zeitreihe zum Euro-Fixkurs weiterführt, dann errechnet sich ein DM-Wert von noch 50 Rappen.

Im Dezember 2007, zu Beginn der damaligen Finanzkrise, stand der Euro bei 1.657 Franken. Innert nur vierzehn Jahren stürzte er dann um 40 Prozent ab.

Die staatlichen Schuldenorgien, die Vertragsbrüche der EZB und die wachstumsfeindliche Wirtschaftspolitik der EU haben sich im Wechselkurs niedergeschlagen. Aber selbst die psychologische Marke von einem Franken bietet keinen Schutz gegen weitere Abwertungen, denn zu markant sind die fundamentalen Unterschiede zwischen der Schweiz und der Euro-Zone.

Welche Indikatoren man auch verwendet, die Schweiz schwingt obenauf: Die Währungsreserven pro Kopf im Verhältnis zum BIP oder zu den Importen erreichen im internationalen Vergleich Rekordwerte.

Trotz teils schwieriger Währungslage erzielt unsere Exportwirtschaft seit Jahren Rekordüberschüsse. Während die meisten Industrieländer Schuldenberge aufgebaut haben, sind unsere Bundesfinanzen immer noch relativ gesund, und die Corona-Extraschulden sollen zügig abgebaut werden.

Unsere Staatsausgaben machen 35 Prozent des BIP aus, während sie in den meisten EU-Ländern bereits über 50 Prozent angestiegen sind. Die Arbeitslosigkeit und die Inflation liegen schon seit Jahrzehnten unter den EU-Vergleichswerten.

Dazu kommt die instabile politische Lage der EU: Die Machtkämpfe zwischen der EU-Zentrale und den Süd-, Nord- und Ostländern um EU-Gelder aller Art, um Zentralisierung und moralische Disziplinierungs-Massnahmen für ungeliebte Regierungen sind in vollem Gange.

Die Vorstellung, dass ein Euro in wenigen Jahren nur noch 50 Rappen kosten könnte, erscheint heute utopisch. Aber auch 1973 glaubte niemand, dass die DM eines Tages nur noch 50 Rappen wert sein würde.

Die SNB kann den Sinkflug des Euro kaum bremsen, höchstens glätten. Im Gegenteil. Sollte sie die Zinsen schneller anheben als die EZB, könnte der Euro sogar beschleunigt abwerten und dauerhaft unter der Parität zum Franken verharren.

Die 3 Top-Kommentare zu "Heute kostet der Euro einen Franken. Das Verhältnis ist 1:1. Dass ein Euro bald nur noch 50 Rappen kosten könnte, scheint utopisch. Oder doch nicht?"
  • Unbequeme Wahrheit

    ein Gratis-Tipp an die EU: kauft für 750 Mrd. Euro Schweizer Franken. In ein paar Jahren könnt ihr dann wieder Euro kaufen und der Wiederaufbau der Ukraine wird nur halb so teuer. Liebe WW: bitte publiziert doch mal die Liste der Politiker, welche immer noch in die EU wollen oder gar den Euro bei uns einführen wollen. Wahrscheinlich würden diese Politiker aber trotzdem wieder gewählt.

  • lisa8050

    Was wäre daran so schlimm, wenn unser Geld nicht mehr an den verdammten EURO, der immer nur Körbchengeld war, endlich abgekoppelt wird? Die SNB hat dieses wertlose Zahlungsmittel viel zu oft gestützt. Die Verluste werden entsprechend hoch sein! Wenn die 7 Clowns nur die nötige Intelligenz hätten um zu erkennen, wie toxisch diese EU ist, würden wir uns viel Kummer ersparen.

  • kritisch2020

    Seit über zwei Jahren bewahrheiten sich die Verschwörungstheorien. Wie nennt man sinnvollerweise das Parlament/den Bundesrat/den Maonstream/... . Ich denke Lügner, Falschspieler, Heuchler, ... wären angebrachte Begriffe. War ich gar zu höflich?