In 60 Tagen trifft die Schweizer Fussballnationalmannschaft an der Weltmeisterschaft in Katar im ersten Gruppenspiel auf Kamerun. Es dürfte in der Poule mit Rekordweltmeister Brasilien und den unberechenbaren Serben bereits das wegweisende Spiel sein.

In der drittletzten Vorbereitungspartie haben die Schweizer und ihr Trainer Murat Yakin bewiesen, dass sie sich perfekt im WM-Fahrplan befinden und gegen Spitzen-Nationen die besten Leistungen erbringen.

In Saragossa bezwangen sie die Spanier nach Toren von Manuel Akanji und Breel Embolo 2:1.

Es ist ein Sieg fürs Gemüt, von dem diverse Schlüsselspieler viel Selbstvertrauen mitnehmen können. Allen voran Xherdan Shaqiri, der sich in Chicago im sportlichen Niemandsland befindet, aber für die Schweiz noch immer die zentrale Figur ist.

Shaqiri bestach mit Spielwitz und Inspiration, zeigte immer wieder überraschende Finten und verpasste kurz vor der Pause nur knapp einen persönlichen Torerfolg. Vor allem deutete er an, dass er auch am rechten Flügel (und nicht im Zentrum) seine Rolle spielen kann.

Yann Sommer war im Tor die verlässliche Lebensversicherung. Und Ruben Vargas brachte mit seinen (Corner-)Flanken die Spanier immer wieder in Verlegenheit.

Damit haben die Schweizer in der Nations League das sportliche Schicksal wieder in den eigenen Händen.

Am Dienstag genügt ihnen im Heimspiel gegen Tschechien ein Unentschieden, um den Klassenerhalt sicherzustellen. Es ist eine schöne Zugabe der Dienstreise nach Spanien.

Viel wichtiger aber ist: Trainer Murat Yakin hat alles im Griff.

Und die Chancen stehen gut, dass im Vorfeld der WM vor allem über sportliche Tatsachen gesprochen wird – und nicht über Tattoo-Studios, Haarfärbemittel oder Frauenbesuche im Teamhotel.