Die linken Zürcher Gemeinderätinnen mutmassen schon länger, dass die Männer im Parlament mehr Redezeit haben als sie. Dadurch erhöhe sich unter anderem ihre politische Untervertretung.

Merke: Der Frauenanteil im neuen Stadtparlament beträgt 40 Prozent und ist damit so hoch wie nie zuvor.

Jetzt haben die Linken durchgesetzt, dass ein sogenanntes Genderwatch-Protokoll eingeführt wird. Damit soll aufgezeichnet werden, wer wie lange und wie oft redet.

In der Debatte darüber referierten sieben Frauen während zwanzig Minuten und drei Männer sieben Minuten.

Bereits hat sich eine Politikerin aus dem Tessin gemeldet: Greta Gysin (Grüne) liess ausrichten, gleich lange Redezeiten für Mann und Frau könne sie sich auch im Nationalrat vorstellen.

Der Volksmund besagt: Ein Mann, ein Wort, eine Frau ein Wörterbuch.

Stimmt das wirklich? Sind Frauen geschwätzig und Männer eher wortkarg?

In der Partnerschaft sind die meisten Frauen gesprächiger. Viele Männer kennen den Satz von ihrer Partnerin am Frühstückstisch: «Jetzt sag doch auch mal was!»

Die Amerikanerin Louann Brizandine (Weltbestseller: «Das weibliche Gehirn») lehrte an der University of California Neuropsychiatrie. Vor bald zwanzig Jahren will sie in einer umfassenden Studie herausgefunden haben, dass Frauen fast dreimal geschwätziger sind und rund 20.000 Wörter am Tag reden, Männer hingegen nur etwa 7000.

Diese Untersuchung ist allerdings widerlegt: Weitere internationale Experimente ergaben, dass Frauen pro Tag rund 16.000 Wörter sagen, Männer circa 15.000.

Die Gesprächigkeit der Geschlechter unterscheidet sich also nicht nennenswert. Frauen reden vielleicht ganz einfach darum mehr, weil sie den Männern alles zweimal sagen müssen.

Mit diesem Text habe ich mein lexikalisches Tagesbudget aufgebraucht.