Im Kampf an der Klimafront wird die Gangart immer ruppiger. Diese Woche blockierten (sechs) Aktivistinnen in Bern eine Autobahnzufahrt.

Die Welt retten sie mit solchen Aktionen kaum. Im Gegenteil: Sie hindern Menschen an der Arbeit – wie beispielsweise einen LKW-Chauffeur, der seine Fracht pünktlich ans Ziel bringen wollte und sich deshalb einen Weg durch die Protestierenden bahnte.

Auf den Videobildern sieht dies nicht schön aus. Ein Schwertransporter, der Kinder zurückdrängt. Sein Auftraggeber hat deshalb eine Untersuchung gegen den Mann eingeleitet. Im schlimmsten Fall kann er seinen Job verlieren.

Beurteilt man die Szene aus der emotionalen Halbdistanz, kann man den Ärger des Chauffeurs aber nachvollziehen. Weshalb wird er in seiner Arbeit gestört, weil Wohlstands-verwahrloste Jugendliche, die wohl noch nie selber einen Rappen Geld verdient haben, zum zivilen Ungehorsam aufrufen?

Ironie des Schicksals: Unter den Aktivistinnen befindet sich auch eine Universitäts-Professorin aus Lausanne. Im Tages-Anzeiger vom Donnerstag sagt die Frau unter anderem: «Man muss mitten in die Gesellschaft gehen, die Leute aufrütteln und darauf hinweisen, dass die grösste Gefahr für die Existenz der Menschheit vom Klimawandel ausgeht.»

Ob die Frau recht hat oder nicht, sei dahingestellt. In jedem Fall argumentiert sie aus einer Position, die ihr alle wirtschaftlichen und sozialen Sicherheiten garantiert.

Sie wird sogar dann noch vom Staat bezahlt, wenn sie sich mit Sekundenleim auf die Strasse klebt. Der Lastwagenchauffeur kann von solchen Zuständen nur träumen.