In der Schweiz sind die Strompreise vorläufig noch niedriger als in anderen Ländern, vor allem dank Wasserkraft und Kernenergie, Errungenschaften der Vergangenheit.

Aber die Verknappung am europäischen Gasmarkt drückt nun mit Strompreis-Steigerungen voll in unser Land. Die Internationalisierung der Energiemärkte hat die Schweiz praktisch mit dem Ausland zusammengeschaltet.

Immerhin – bisher ging es nicht so krass zu wie in Deutschland, wo die horrende Subventionierung von Solar- und Windenergie so finanziert wird, dass der Staat das Geld dafür den Energiekonsumenten aus der Tasche zieht und diese mit Weltrekordniveau belastet.

In der Schweiz ist der Mechanismus zwar ähnlich, auch da sollen Sonne und Wind via Netzzuschlag zu Lasten der Verbraucher finanziert werden, aber nicht in deutsch-extremem Ausmass.

Der europäische Preisschock ist jetzt aber da. Was jetzt, da Firmen und Haushalte einen Ausgabenschock erleben, weil ihre Versorger nun teuer einkaufen müssen?

Aus Schweizer Sicht sollte man auch an frühere Zeiten denken.

Früher hatten unsere Elektrizitätswerke einen Versorgungsauftrag für ihr Einzugsgebiet, für das sie den nötigen Strom beschaffen sollten.

Klar, es war ein Monopol, aber es bestand ein klarer Auftrag: Energie bereitstellen!

Heute hängt das alles in der Luft.

Stromkonzerne wie die Axpo haben seit der Marktliberalisierung 2009 keinen Versorgungsauftrag mehr. Sie tragen nach eigenem Ermessen zur Versorgung des Inlands bei und betreiben daneben frei ausländische Geschäfte.

Ein Energieproduzent wie die Axpo könnte sich aber durchaus mehr der Schweiz widmen. Statt den Grossteil der Stromproduktion auf drei Jahre hinaus auf Termin an den internationalen Börsen zu verkaufen, müsste es doch möglich sein, mehr direkt mit schweizerischen Stromunternehmen zu handeln, die für die Feinverteilung im Inland zuständig sind.

Quasi aus der Region für die Region.

Es gäbe sicher Möglichkeiten, die Versorgung des Heimatgebiets wieder so zu organisieren, dass der Schweizer Strom zuerst einmal zur Linderung der Energieprobleme der hiesigen Nachfrager beiträgt.

Die 3 Top-Kommentare zu "In der Schweiz sind Strompreise vorläufig viel niedriger als im Ausland. Was tun, damit das so bleibt?"
  • ALPE-RÖSLI

    Zurück zur Selbstversorgung, Selbstbestimmung, Selbstverantwortung und Neutralität. Wenn es dem Land gut geht, kann man andern mit dem Überfluss etwas helfen, aber erst dann!

  • doerinic

    Könnt Ihr Schweizer uns Sachsen als Exklave reinnehmen? Wir sind tüchtig und feiheitsliebend, und Uhren bauen wir auch sehr sehr gute!

  • Eliza Chr.

    Solange die Schweiz Strom verkauft, haben wir höchstens einen selbst gemachten Mangel. Somit dürften die Preise gar nicht diese exorbitante Höhe steigen bzw. noch steigen werden. Es sind die Stromfirmen, welche nun den Reibach machen. Uns verkauft man wieder wie bei Corona alles als Panikmacher, und wenige verdienen sich eine goldene Nase.