Stellen Sie sich vor, Sie verlieren aus ideologischen Gründen das Sorgerecht für Ihr Kind. Weil Sie rechts oder links sind – ganz egal. Einfach weil Sie anders denken, weil Sie eine «falsche» Meinung haben.

So geschehen in Québec, Kanada: Weil ein Mann impfskeptisch ist, sei es nicht im «besten Interesse» des Kindes, «Kontakt zu seinem Vater zu haben, wenn dieser nicht geimpft ist und sich in der aktuellen epidemiologischen Situation gegen Gesundheitsmassnahmen ausspricht».

Der Richter erwog Facebook-Posts als ausschlaggebend, um den Vater in der Ecke der «Verschwörungstheoretiker» zu schubladisieren, als «Impfgegner», wie ihn die Mutter bei der Verhandlung bezeichnete.

Der Schutz des 12-jährigen Kindes, so das Urteil, sei angesichts der hochansteckenden Omikron-Variante nicht gewährleistet. Es sei denn, der Vater entscheide sich doch noch für die Impfung.

Seit mehreren Wochen verzeichnet Québec einen starken Anstieg der Ansteckungen. Zwar sind über 90 Prozent der Bevölkerung geimpft, trotzdem will die ostkanadische Provinz härter gegen Impfverweigerer vorgehen: Eine neue Steuer steht auf dem Programm, Ungeimpfte sind zudem von Alkohol- und Cannabis-Läden ausgeschlossen.

Und manche verlieren sogar das Sorgerecht.

Die 3 Top-Kommentare zu "In Kanada verliert ein Vater das Sorgerecht für sein Kind. Grund: Er ist ungeimpft und Corona-Massnahmen-kritisch"
  • Edmo

    Ja, die Neue Weltordnung verheisst nichts Gutes. Die Tyrannei der Mächtigen kennt keine Grenzen mehr. Wer nicht unterwürfig spurt, verliert alles. Dumm nur, dass die Braven wieder einmal zu spät merken, dass sie am Ende auch alles verlieren. Besonders erschreckend ist das Verhalten der Mutter, die ihren Ehemann vor Gericht auch noch in die Pfanne haut. Was für eine Gesellschaft sind wir nur geworden?

  • flute

    Wie haben doch Schweizer noch vor Jahren mit Kanada (und auch Australien) als Zweitheimat geliebäugelt und von geschwärmt. Es ist seit zwei Jahren Stille eingetreten…. Mit grössten Entsetzen kann man beobachten was dort gerade geschieht, und wie Machtlosigkeit die Glieder lähmt. Liebe Weltwoche, seht ganz genau hin, denn nur die Vorgehensweisen unterscheiden sich, der Plan der Nationen ist derselbe. Denn man hätte nie gedacht, dass es soweit je mehr kommen könnte.

  • reto ursch

    Und wie steht’s in Österreich? Weil ein Voitsberger Schüler keine Maske tragen kann musste er auf Weisung der Schulleitung seinen Sachunterrichtstest ganz alleine bei minus einem Grad Celsius im Freien vor dem Klassenraum schreiben. Die Teilnahme am Test war freiwillig, hieß es vonseiten der Bildungsdirektion Steiermark, ein dienstrechtliches Fehlverhalten des Lehrpersonals wurde nicht festgestellt. Der Schüler sei "wie ein Aussätziger" behandelt worden, kritisierte dagegen die FPÖ.