CDU-Chef Friedrich Merz betonte auf einer Konferenz, dass der Erhalt der deutschen Industrie oberste Priorität habe – auch vor dem Klimaschutz. «Wir steigen nirgendwo mehr aus, bevor wir nicht entschieden haben, wo wir einsteigen», sagte Merz. Der Kohle- und Gasausstieg dürfe erst erfolgen, wenn ausreichend Ersatzkapazitäten bereitstünden, um die Industrie nicht zu gefährden.

Die Stilllegung der letzten Atomkraftwerke durch die Ampel-Regierung nannte Merz einen «schweren strategischen Fehler». Zwar sieht er geringe Chancen, die abgeschalteten Kraftwerke wieder ans Netz zu bringen, will aber den Einsatz neuer Reaktortypen und Fusionskraftwerke prüfen.

Merz bekennt sich zum langfristigen Ausstieg aus fossilen Energien, warnt jedoch vor einem übereilten Kohleausstieg bis 2030. «Eine Stilllegung ohne Ersatzkapazitäten würde den Standort Deutschland massiv gefährden», so der Unions-Kanzlerkandidat.