Wie nach Kursfahrplan treffen die Schlepperboote an Italiens Südküste ein. Seit Januar gingen doppelt so viele Afrikaner an Land wie im Vorjahr. Gemäss Papst Franziskus handelt es sich dabei «um keine Invasion». Im tiefkatholischen Süden Italiens schüttelt man ob des Pontifex den Kopf, wie Urs Gehriger bei seinem Besuch im gebeutelten Mezzogiornio erfahren hat. Hier, am Einfallstor der Völkerwanderung, wird einem exemplarisch vor Augen geführt, warum Europa das Migrationsproblem nicht lösen will und wird. Die Süditaliener haben sich bereits von der Politik abgewendet und setzen auf das Prinzip Drehtür: Wer unten reinkommt, soll oben wieder raus. Seite 12

Unser Reporter Mark van Huisseling befasst sich seit langem mit reichen Menschen, ihren Lebensläufen und -entwürfen sowie beruflichen Laufbahnen. Dabei interessiert ihn vor allem, ob es Gemeinsamkeiten gibt, die dazu führen, dass einige Leute unfassbar reich werden, ob sie Superkräfte haben, sozusagen, die es braucht, um zum Milliardär aufzusteigen. Er ist zum Schluss gekommen, es sei im Gegenteil eher so, dass Milliardären bestimmte Fähigkeiten fehlten, über die die Mehrheit der Nichtreichen verfügten. Um was für Fähigkeiten es sich dabei handelt, erfährt man in seinem Porträt des zurzeit reichsten Ehepaars der Schweiz, des in Genf lebenden italienischen Reeders Gianluigi Aponte und seiner Schweizer Frau Rafaela Aponte-Diamant. Seite 20

Im dritten Versuch hat Aserbaidschan die armenische Enklave Bergkarabach ein für alle Mal eingenommen. Angesichts der daraus entstandenen humanitären Krise richtet man in Europa das Augenmerk auf Präsident Ilham Alijew. Der Mann, der seit zwei Jahrzehnten regiert, wirft Fragen auf. Seine Doktorarbeit schrieb er über die britische Antikriegsbewegung. Nun schickte er hunderttausend Armenier auf die Flucht. Der Schlüssel zum Verständnis Alijews, so schreibt Francis Pike, liege in Sergio Leones berühmtem Spaghettiwestern «The Good, the Bad and the Ugly». Seite 28

Mit seinem Buch «Die Psychologie des Totalitarismus» hat der belgische Psychoanalytiker Mattias Desmet nicht nur den britischen Rockstar Eric Clapton beeindruckt, sondern auch unseren Autor Matthias Matussek. Desmet erhellt, wie das Corona-Regime und jetzt das Klima-Diktat, irrationale Ängste, gestützt auf eine fragwürdige Wissenschaft, die Demokratie aushebeln und eine Massenbildung erzeugen können, die Jagd auf Dissidenten macht. Nach der englischen Ausgabe ist Desmets Buch nun auf Deutsch erschienen. Seite 42

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