Der deutsche Altbundeskanzler Gerhard Schröder ist mit sich im Reinen. Auch fast zwanzig Jahre nach seinem Abschied von der aktiven Politik bereut er keine seiner politischen Entscheidungen.

«Mir fällt zurzeit keine ein, muss ich sagen, keine von Bedeutung, die ich so nicht wieder treffen würde», sagte er in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur kurz vor seinem 80. Geburtstag.

Er fügte allerdings hinzu: «Den einen oder anderen richtig beleidigt zu haben in der politischen Auseinandersetzung, dafür entschuldige ich mich gerne. Aber so schlimm war es ja auch nicht.»

Als rückblickend wichtigste Entscheidungen seiner Amtszeit nannte er die Entsendung der Bundeswehr nach Afghanistan, das Nein zur Beteiligung am Irakkrieg und die Sozial- und Wirtschaftsreformen der Agenda 2010.

Auch an seiner Freundschaft zu Russlands Präsident Wladimir Putin hält er fest. Er halte den Angriff auf die Ukraine zwar für falsch, werde sich aber ebenso wenig vom Kremlchef distanzieren wie von seiner Lobbyarbeit für russische Energieunternehmen. Er habe stets darauf geachtet, dass seine Aktivitäten im Einklang mit deutschem Recht stünden.

Ein Parteiausschlussverfahren innerhalb der SPD gegen Schröder scheiterte. Der ehemalige Kanzler wünscht sich, dass seine Partei sich auf ihre traditionellen Werte besinnt und sich für eine Friedenslösung im Ukraine-Konflikt einsetzt​​.