«Meilenstein in der Mediengeschichte», trompetet Jolanda Spiess-Hegglin, nachdem sie einen Zwischenentscheid des Zuger Kantonsgerichts unanständig früh an «sehr ausgewählte Medienschaffende» verschickte.

Das sei «sehr wichtig», posaunt ihre Anwältin Rena Zulauf.

Durch einen üppigen Begleitkommentar bestimmen sie das Narrativ in der Presse: «Ringier muss Klickzahlen rausrücken», behauptet daher CH Media.

In Wirklichkeit beinhaltet der jüngste Entscheid in Sachen Gewinnherausgabe eine weitere Niederlage: Auf den Feststellungsantrag der Klägerin, ihre Persönlichkeitsrechte seien verletzt worden, «wird nicht eingetreten». Es wurde lediglich nochmals bestätigt, dass sie vorliegt.

Wie üblich wurde dabei Anwältin Zulauf vom Gericht recht abgewatscht. Eine Kompilation der Nasenstüber: «Die Klägerin behauptet erst an der Hauptverhandlung und somit verspätet» … «Behauptungen der Klägerin gehen an der Sache vorbei» … «sie wird mit einer pauschalen Behauptung nicht gehört» … «Klägerin offeriert wiederholt Beweismittel mit dem Vorbehalt, diese würden im Bestreitungsfall nachgereicht, was sie dann nicht getan hat» – eine Kaskade von Anfängerfehlern Zulaufs.

Dass früher gerichtlich eine Persönlichkeitsverletzung moniert wurde, ist der einzige Sieg, den Zulauf für ihre Mandantin erzielt hat. Unzählige weitere Rechtstreitigkeiten endeten mit krachenden Niederlagen. Der aktuelle Entscheid ist bloss eine Etappe: Es ist noch kein Rappen Richtung «JSH» geflossen.

Während nur der Internet-Bruchpilot Hansi Voigt behauptet, Ringier habe mit seinen Artikeln Hunderttausende Franken Gewinn gemacht, dürfte es sich realistisch um wenige Tausend handeln.

Diese Bemessung wird allerdings erst in Jahren abgeschlossen sein.

Die 3 Top-Kommentare zu "Jolanda Spiess-Hegglin: Ein Sieg und viele Niederlagen. Mit dem Bruch der Sperrfrist versucht sie, die Deutungshoheit über den jüngsten Entscheid zu erobern"
  • Chäpp Zogg

    Bitte, bitte, bitte lasst uns endlich in Ruhe mit dieser Dame! Die hat definitiv keine mediale Plattform verdient. Ich bin mir sicher, dass ihr Gezeter einer Mehrheit der Bevölkerung am Hintern vorbei geht.

  • Geronimo

    Wie können "Persönlichkeitsrechte" verletzt werden, wenn keine "Persönlichkeit" vorhanden ist?

  • Bailey

    Dazu kann man nur sagen: Hört endlich auf, dieser Ego-Tante Platz in den Zeitungen zu geben. Was die von sich gibt und macht, interessiert niemanden mehr. Es scheint, dass sie an Verfolgungswahn leidet, denn sonst hätte sie längst aufgegeben. Mit ihren penetranten Klagen macht sie sich nur lächerlich und noch unbeliebter. Als Frau setzt sie nur auf ihr Geschlecht, was Zufall und keine Qualifikation ist, mit der sie immer denkt, alle Frauen auf ihrer Seite zu wissen. Nee, ohne mich.