Velofahren galt immer als gesund. Dann kam das E-Bike, das beim Strampeln kräftig unterstützt, aber wenig für die Fitness tut.

Doch das reicht noch nicht: Geht es nach den Jungen Grünen in der Stadt Luzern, sollen steile Passagen künftig mit einem Velo-Lift gemeistert werden.

Der Vorstoss im Stadtparlament fordert den Bau eines solchen Lifts an einer beliebten Veloroute, die offenbar schweissfördernd ist. Die Jungen Grünen bezeichnen die Steigung als «Zumutung» für alle nicht motorisierten Velofahrenden. Als wären wir in den Niederlanden, wo jeder Hügel überraschend kommt.

Zwar gibt es einen alternativen Weg zu dieser Route, der weniger steil ist, dafür enger – also auch eine Zumutung.

Als weitere Massnahme wird die Installation von Haltebügeln gefordert. An Ampeln sollen sich Velofahrer an diesen halten können, um nicht abstehen zu müssen. Schliesslich ist der Boden im Sommer heiss. Und er wird durch den Klimawandel sicher noch viel heisser.

Als Vorbild für Luzern soll der hohe Norden dienen: Im norwegischen Trondheim befördert ein 130 Meter langer Velolift die Zweiradfahrer seit rund 30 Jahren nach oben.
Die Idee ist auch in der Schweiz nicht neu: Der Zürcher Stadtrat erteilte ihr 2011 eine Absage. Die Stadt Winterthur nahm Velolifte vor zehn Jahren provisorisch ins Verkehrskonzept, realisiert wurden sie bis heute nicht.

Ein Lift wird übrigens mit Strom betrieben. Angesichts des drohenden Energieengpasses wirkt der Vorschlag daher etwas anachronistisch.

Was die Kosten angeht: Laut den Erfahrungen aus Trondheim kommt ein Meter Velo-Lift auf rund 1500 Franken zu stehen.
Je nachdem, welche Steigungen die Luzerner in Zukunft alle als unzumutbar erachten, geht es da also um einige hunderttausend Franken.

Ein Haltebügel ist schon für eine tiefe fünfstellige Summe zu haben. Erachtet man einen solchen an jeder Ampel für zwingend, wird es aber auch schnell teuer.

Und wer nun falsche Vorstellungen hat: Ein Velo-Lift hat nichts mit einem gängigen Gebäudelift zu tun. Er weckt eher Assoziationen zu einem Skilift und erfordert etwas Übung beim Gebrauch.

Hier Impressionen aus Trondheim.

Die 3 Top-Kommentare zu "Junge Grüne fordern Velo-Lifte und Haltebügel an Ampeln. Denn die Steigungen seien eine «Zumutung» und Abstehen an der Ampel nervig. Das kann teuer werden"
  • Ruedi Lienhart

    Ja klar und die Betreiben sie dann mit Windrädli Strom von der warmen Luft dies sie verbreiten. Kenn jemand etwas, was noch blöder ist als Grüne Politiker ??

  • Irene

    Und betrieben wird der gewünschte Velolift mit??? Strom, der uns zu knapp wird, weil Autos, E-Bikes und eben noch Velolifte zusätzlich gespiesen werden müssen. Wer hat in den letzten Jahren verboten vernünftig und der Realität entsprechend zu denken? Ich kann nur noch ungläubig den Kopf schütteln,

  • Bundy58

    Typisch grün/Links ein Velolift mit grossem Stromverbrauch soll her. Bald müssen die Linken mit der Sänfte durch die Städte getragen werden.