Ist es ein politischer U-turn im Sinne des gesunden Menschenverstandes?

Sogar in der linksdominierten Stadt Winterthur scheint die Verkehrsverhinderungstaktik den Einwohnern allmählich zu weit zu gehen. Eine Volksinitiative der Mitte und der EDU fordert «Freie Fahrt für den Bus – Kein flächendeckendes Tempo 30».

Und die Resonanz (1700 Unterschriften) lässt erahnen, dass es sich um ein breitabgestütztes Anliegen handelt.

«Damit setzen die Winterthurerinnen und Winterthurer ein deutliches Zeichen, dass sie auch künftig mit dem Bus schnell vorankommen wollen», sagt Andreas Geering, Stadtparlamentarier der Mitte.

Im Vordergrund steht zwar das ungehinderte Vorwärtskommen mit dem öffentlichen Verkehr. Die bereits verhältnismässig langen Busfahrten in der Stadt würden sich noch mehr verlängern, erklären die Initianten.

Es drohen zudem erhebliche Mehrkosten: Um die Fahrplan-Dichte beizubehalten, wären mehr Personal und Fahrzeuge erforderlich. Ohnehin seien Zusatzkurse kaum zu bewerkstelligen, da es an Fahrpersonal mangle.

Doch letztlich bringt das Volksbegehren das Dilemma der linken Verkehrspolitik schonungslos aufs Tapet. Wer den Privatverkehr einbremst, schadet auch dem ÖV.

Nicht einmal in der heilen Welt der linken Ideologie sind Föifer und Weggli gleichzeitig zu haben.

Die 3 Top-Kommentare zu "Kehrtwende in Winterthur: Die Stimmbürger wehren sich gegen flächendeckende Tempo-30-Zonen. Sie befürchten, dass der ÖV an Attraktivität verliert"
  • Idealist

    Flächendeckend ist immer totalitär. Jede Ideologie ist fürsorglicher Freiheitsentzug, ganz besonders die gutgemeinten weil aus Sicherheitsgründen. Lasst die Leute selber denken, sie sind klug genug, sicher jedoch klüger als die ewigen Studenten, die sich am Futtertrog der Politik ein schönes, von den dummen Wähler bezahltes Leben macht. Obwohl ...

  • Chrüütlibuur

    ooch... so schade! Liebe Winterthurer. mit Tempo 15 km/h Flächendeckend, kommt man gemütlicher voran. Dann kommt plötzlich die Erkenntnis. Mit Tempo 10 km/ h steigert sich der Gemütlichkeitsfaktor. Ach, kommt. Lasst uns alle Beamten- Mikado spielen. Wer sich zuerst bewegt hat verloren.

  • raedi butz

    Apropos "Föifer und Weggli" ... Ich weiss ja nicht, wann diese Redensart entstanden ist, aber ein Weggli kostet heute das 30- bis 40-fache. Früher gabs mal für 2.-- die Zigarettenpackungen (egtl. 1.80) aus dem Automaten mit aufgeklebtem 20-Räppler Rückgeld. Wenn ich also beim Bäcker dann ein Weggli mit aufgeklebtem 5-er - eben "Föifer und Weggli" - bekomme, liegt das daran, dass ich vorher 2.-- bezahlt habe. Capisci, Ihr Linken?!