Ein Gärtner aus Hamburg muss eine Geldstrafe von 3000 Euro zahlen, weil er ohne Genehmigung einen Weihnachtsbaum auf das Gelände einer Kita im Stadtteil Lokstedt gestellt hat. Dies berichtet der Norddeutsche Rundfunk. Die Kita-Leitung hatte sich zuvor entschieden, aus «Rücksicht auf religiöse Vielfalt» auf einen Weihnachtsbaum zu verzichten. Dies hielt den 53-jährigen Gärtner offenbar nicht davon ab, die Aktion im letzten Dezember durchzuführen – was zu einer Anzeige wegen Hausfriedensbruchs führte.

Das Amtsgericht Hamburg-Mitte wies in seinem Urteil darauf hin, dass der Mann das Gelände ohne Erlaubnis betreten habe. Wäre der Baum lediglich vor dem Zaun abgelegt worden, hätte es keine rechtlichen Konsequenzen gegeben, so eine Gerichtssprecherin.

Versuche, das Verfahren durch die Zahlung einer Strafe von 500 Euro im Vorfeld zu beenden, lehnte der Angeklagte ab. Stattdessen inszenierte er die Verhandlung mit einem Unterstützer, der als Weihnachtsbaum verkleidet auftrat, und weiteren Begleitern, die T-Shirts mit der Aufschrift «Kein Baum ist illegal» trugen.

Der Fall hatte in Deutschland zu einer Diskussion über kulturelle Symbole sowie deren Platz in öffentlichen Einrichtungen ausgelöst. Laut der Kita-Leitung gab es im Kindergarten zwar Adventsdekoration. Der Verzicht auf einen Weihnachtsbaum sollte allerdings sicherstellen, dass sich keine Kinder ausgeschlossen fühlen. Ob der Verurteilte das Urteil weiterziehen wird, ist derzeit noch unklar.