Das kommt davon, wenn man Erpressern nachgibt. Sie fordern immer mehr.

Das gilt auch für moralische Erpressung – als Kiews Berlin-Botschafter Bundespräsident Steinmeier für seine Russland-Politik beschimpfte.
Anders als die ebenfalls gerügten Ex-Kanzler Schröder und Merkel schwieg Steinmeier nicht, sondern leistete öffentlich Abbitte – und öffnete so den Weg für weiteren Druck.

Dass ihn die Ukraine nun zur unerwünschten Person erklärte, ist direkte Folge dieses Fehlers.
Es ist ein Affront, der früher Anlass für einen Krieg gewesen wäre. Denn beleidigt wurde nicht Herr Steinmeier, sondern Deutschland in Gestalt seines Staatsoberhaupts.

Von Kiew kennt man befremdliches Verhalten: Unverständlich ist aber auch der Entschluss der Präsidenten Polens und der baltischen Staaten, trotz der Ohrfeige für Berlin zu ihrem Kollegen Selenskyj zu reisen. Anstatt Solidarität mit Deutschland zu zeigen, desavouieren sie ebenfalls den Partner. Kiews nächstes Erpressungsopfer ist Olaf Scholz: Er soll endlich seine Aufwartung am Hofe Wolodymyr Selenskyjs machen.

Bevor der Kanzler sich entscheidet, soll er daran denken, was passiert, wenn man Erpressern nachgibt. Sie fordern immer mehr.