Es ist inzwischen bekannt: Kinder und Jugendliche können sich mit Corona anstecken, aber der Krankheitsverlauf ist in den allermeisten Fällen mild bis sehr mild. Das Risiko, überhaupt angesteckt zu werden, ist bei Menschen unter 20 Jahren laut einer umfassenden Studie einer Londoner Universität fast um die Hälfte geringer.

Doch die Generation Corona hat es schwer. Sie leidet. Kontaktbeschränkungen, Quarantäne, scharfe Regeln in Schule, Sport oder Ausgang führen nicht nur zu grossem Frust – viele junge Menschen finden, dass ihnen ein Teil ihrer Jugend genommen wird. Sie fühlen sich in ihrem Recht auf freie Entfaltung beschnitten und übergangen, sie kommen während der Pandemie zu kurz. Und sie beklagen, dass ihre Sorgen nicht gehört werden, dass sie beeinträchtigt, vernachlässigt und sogar vergessen werden.

Beim Sport oder Party-Machen unter Gleichaltrigen sein – soziale Beziehungen sind wichtig für das psychische Wohlbefinden und die Gesundheit. Corona treibt viele jungen Menschen in die Not. Teenager trinken und kiffen mehr, Depressionen häufen sich.

Die Psychiatrische Uni-Klinik Zürich (PUK) hat bekanntgegeben, dass sich die Einweisungen von Minderjährigen in die Erwachsenen-Psychiatrie – aufgrund mangelnder Kapazitäten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie – mehr als verdoppelt haben.

Zum Ende des zweiten Lockdown (Mitte März bis Ende Mai 2021) haben in Deutschland rund 500 Kinder und Jugendliche versucht, sich das Leben zu nehmen. SVP-Nationalrat Alfred Heer sprach am letzten Mittwoch in «Talk Täglich» Klartext. Er warf seinem Kontrahenten Balthasar Glättli, Grünen-Präsident und Massnahmen-Hardliner, vor: «Ihr macht das Leben der jungen Leute kaputt, Ihr wollt sie wegsperren. Es ist eine grosse Schweinerei, wie diese leiden müssen. Ihr seid verantwortlich für die psychischen Folgeschäden. Dass die Grünen und Roten das unterstützen, kann ich nicht nachvollziehen.»

Einen Tag später doppelte SVP-Generalsekretär Peter Keller in einem NZZ-Interview nach: «Man hat den Jungen fast zwei Jahre ihres Lebens gestohlen. Sie wurden und werden in einer Phase ihre Lebens eingeschränkt, in der frühere Generationen Spass hatten und reisen konnten.»

Die 3 Top-Kommentare zu "Kinder und Jugendliche haben ein viel geringeres Risiko, sich mit Corona anzustecken. Trotzdem müssen sie auf vieles verzichten. So gross ist der Leidensdruck der Jungen in der Pandemie"
  • traugi67

    Diese "Pandemie Generation" wird unsere Gesellschaft noch lange beschäftigen. Ich kann nur hoffen, dass sich die Verantwortlichen nicht einfach davonschleichen können - der Warner gab es genug und niemand kann behaupten er hätte es nicht gewusst.

  • chrütlibuur

    Wo bleibt das Kindeswohl? Schulpflegen versagen massiv im Auftrag um das Kindeswohl. Es geht nicht um Erwachsene oder persönliche Affinitäten von übersensibilisierten Eltern. Weg mit diesen Masken und Massnahmen. Händewaschen muss genügen. Zurück zur Leistungsorientierter Bildung an Kantonsschulen und Unis. Die Wirtschaft braucht Fachleute und keine Corona-Kretins-Bildung.

  • Benedikt Ramseier

    Irgendwann geht dieser Corona-Spuk zu Ende, und dann vergesst bitte nicht, was Euch die Politik angetan hat !