Kleine Geschichte der Neutralitätsmüdigkeit: Seit es die immerwährende bewaffnete Neutralität als Staatsmaxime gibt, haben manche Schweizer Mühe mit dem «Stillesitzen»
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Kleine Geschichte der Neutralitätsmüdigkeit: Seit es die immerwährende bewaffnete Neutralität als Staatsmaxime gibt, haben manche Schweizer Mühe mit dem «Stillesitzen»

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04.06.2022
Bereits im Spätmittelalter und am Übergang in die Neuzeit kannte die Eidgenossenschaft das Prinzip der Neutralität. 1399 verpflichteten sich Bern und Solothurn zum «Stillesitzen». Eine Instruktion Zürichs lautete 1536 auf «unpartyschung und neutralitet». Nachdem der Holländische Krieg ausgebrochen war, erklärte die Tagsatzung das Land 1674 zum «Neutralstand». Doch seit je gab es tonangebende Personen, die mit dieser aussenpolitischen Passivität Mühe bekundeten.  Vor allem das Zeitalter der Glaubensspaltung stellte das Temperament von weniger Einsichtigen auf eine harte Probe. Es fehlte keineswegs an Männern, welche die Schweiz in die Konfessionskriege Europas hineinzerren wol ...
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9 Kommentare zu “Kleine Geschichte der Neutralitätsmüdigkeit: Seit es die immerwährende bewaffnete Neutralität als Staatsmaxime gibt, haben manche Schweizer Mühe mit dem «Stillesitzen»”

  • severus sagt:

    Sehr interessante und fundierte, kurze Geschichte der schweizer Neutralität. Und der Hitzköpfe. Dankeschön.

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  • eljz sagt:

    Interessant.
    Übrigens ist der abgebildete Bärtige BR Dubs. Ferner lautete der volle Titel des Blattes, dem jener mitberauschte Iselin vorstand, “Basler Mittwoch- und Samstagzeitung”; die BaZ resp. deren Vorläuferinnen hatten damit nichts zu tun.

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  • Albert Eisenring sagt:

    Logisch konnten die Streithähne und Aufwiegler aller Zeiten noch nie wirklich etwas mit der Neutralität anfangen. Immer machten und machen sie daraus eine intellektuell verschrobene Diskussion um einen letztlich höchst einfachen Sachverhalt: neutral sein heisst, nicht Partei zu ergreifen. Punkt.
    Man kann selbstverständlich Standpunkte und Konzepte wie Menschenrechte und Rechtsstaat/Demokratie verteidigen, sollte aber nicht Partei ergreifen für Menschen/Völker. Die sind alle selbst souverän.

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  • Fred sagt:

    >>>. Die Neutralitätsmüdigkeit, die in der Geschichte zum Wohl des Landes immer wieder eingedämmt werden konnte, ist mittlerweile in der offiziellen Weltwoche-daily angekommen. Jetzt wird es spannend wann Koeppel auch muede wird!

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  • heinrich guisan jr. sagt:

    Als nichtschweizer Beobachter und geschichtsinteressierter Demokrat kann mann der Schweiz nur dazu gratulieren, dass in der Stunde der Bewährung immer wieder Persönlichkeiten auftraten, die die umfassende Neutralität durchsetzen konnten. Dies konnte aber nur geschehen, weil Volk und Stände dies mitgetragen haben und die damit verbundenen Nachteile und Lasten nicht scheuten. Das Ergebnis lässt aufschauen: Eigenständigkeit, Freiheit und Frieden seit dem Ende des Sonderbundskrieges 1847. Chapeau

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  • Nicht Neutralitätsmüdigleit - Neutralitätsekel ist das richtige Wort. Nur damit man auch weiterhin mit allen Parteien Geschäfte machen kann, schaut man bei den schlimmsten Verbrechen weg!!

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  • neptun07 sagt:

    Wer die Geschichte kennt, wird die Neutralität niemals für kurzfristiges Lob hingeben.
    Wenn man mit dem Fluß schwimmt ist es angenehm bis zum ersten Wasserfall

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  • Selbständig sagt:

    Mit der Einwanderungspolitik der letzten Jahre ist es bald geschaft. Die Eidgenossenschaft wird abgeschaft. Die Fussballnationalmanschaft ist das Abbild der heutigen Schweiz. Sobald das Ziel der heutigen Politiker, Anschluss oder in die EU gemacht ist wird die Schweiz wie ich sie geliebt, und meinen Militärdienst geleistet habe Vergangenheit sein. Leider!

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  • Theodor Rickli sagt:

    die Bünzli-Neutralität wird dann die Krönung sein:
    So wie wir es von den Heimatmüden und Kommunisten gewohnt sind:
    Nach dem Motto: Was kümmert mich mein Gewäsch von gestern!

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