Eine Moral, die keine andere Moral akzeptiert, ist keine Moral mehr. Nur noch Dummheit.

Noch ein Wort zur Neutralität der Schweiz: Fragliche moralische Qualitäten? Fehlende Solidarität? Verstehende von Putin? Oder einfach Feigheit?

Mag alles stimmen. Oder auch nicht. Ist nicht relevant.

Unsere Neutralität. Ein Geschenk der Grosseltern. Ihnen wurde sie von ihren Eltern geschenkt. Und so weiter. Viele Generationen machten aus diesem Geschenk die Schweiz.

Unsere Schweiz?

Offenbar sind sich da nicht mehr alle sicher. Ihnen ist die eigene Moral richtiger und wichtiger als die Moral jener, die uns diese Schweiz geschenkt haben. Sicher. Auch sie hatten eine Moral.

Ihre Moral liess sie die Neutralität eines Landes schreiben, das von Kriegs- und Machthungrigen umzingelt ist. Ein Land ohne Meer, ohne Anschluss an die Welt. Ein Land mit kargem Boden, Bergen und ihren Vorläufern. Ein armes Land. Ein Land ohne Bodenschätze. Doch auch ein Land mit Moral.

Als unsere Vorfahren von den Kriegen genug hatten, dachten sie nach. Und dann gebot ihnen ihre Moral, dass sie einen Weg finden mussten, der ihren Kindern das Land, das sie von ihren Eltern geerbt hatten, auch ohne Krieg sichern würde.

Sie kamen auf die immerwährende bewaffnete Neutralität, sie kamen auf einen Hort, an dem die Kriege der stets streitenden Nachbaren auch dann noch verhandelt werden konnten, wenn diese nicht mehr miteinander sprachen.

Sie kamen auf ihre Schweiz. Ein karges Land. Ein Land ohne Meer. Ohne Bodenschätze. Ein Land, das unsere Schweiz wurde. Ein Land – für das es Kriege nur noch in der Geschichte gab. Ein Land, in das die Krieger gingen, wenn sie den Frieden suchten. Ein Land, das reich wurde, als es sich entschloss, nicht mehr in den Krieg zu ziehen.

Ein Land, das so reich wurde, dass die Söhne und Töchter jener, die es geschaffen hatten, es sich leisten konnten, von Moral zu sprechen, wenn sie die Wurzeln der Freiheit zerstören wollten, die Ihnen die Moral der Vorfahren gegeben hatte.

Ein Land, in dem heute die Moral eine neue Qualität erreicht hat. Nur noch die eigene Moral hat moralische Qualitäten.

Sicher ist diese Schilderung über die Verödung der Moral nicht präzis. Aber auch die Geschichte der Moral folgt keinen logischen Veränderungen. So lasst uns wenigsten Einigkeit in der Feststellung finden, dass eine Moral, die keine andere Moral akzeptiert, gar keine Moral mehr ist. Sondern nur noch bornierte Dummheit.

Dummheit auf Kosten von unseren Kindern.

Die 3 Top-Kommentare zu "Die einst neutrale Schweiz ist heute ein Land, in dem die Moral eine neue Qualität erreicht hat. Wo führt das hin?"
  • lori lauinger

    Wenn ich mich hier so umhöre und die Massenmedien lese und der Regierung zusehe und zuhöre, muss ich feststellen, dass hier überhaupt keine Moral herrscht. Sondern feiges, rückgratloses Mitmachen bei von Ausländern befohlenem Rechtsbruch und der Zerstörung von der Freiheit, Eigenverantwortung und Selbstbestimmung der Bürger und unseres Landes.

  • Eliza Chr.

    Danke, Herr Widmer, dem ist nichts beizufügen. Es ist zu hoffen, dass solches auch gerade von den linken und grünen Moralisten sprich Oberheuchlern wie bes. Cassis, Baume, Glättli, Wermuth, Grossen, Moser, Funiciello, Arslan, Riniker, Burkart, Pfister usw. gelesen wird.

  • deesse

    Auf den Punkt gebracht, danke! Diese Dummheit ist nur mit dem langanhaltenden Wohlstand zu begründen, der die Bequemlichkeit gefördert hat.