Die AHV-Reform ist angenommen. In einer demokratischen Volksabstimmung.

Zur Demokratie gehört, eine Wahl- oder Abstimmungsniederlage zu akzeptieren.

Das war bis anhin die Gepflogenheit. Nun nicht mehr.

Die Meldung: «Die SP-Frauen rufen wegen der angenommenen AHV-Reform zum Protest auf.» Grund: «Wir sind wütend.»

Die Erhöhung des Frauenrentenalters auf 65 sei nicht nur ein grosser Rückschritt in Sachen Gleichstellung, sondern «ein Schlag ins Gesicht aller Frauen». Man lasse dieses Ergebnis nicht auf sich sitzen.

Das ist harte Kost, weil es alle demokratischen Regeln und Gesetze bricht.

Im offiziellen Schweizer Fernsehen doppelt Lukas Golder vom Forschungsinstitut GfS Bern nach, indem er «ein demokratiepolitisches Problem» in der Annahme der AHV-Reform sieht, «weil mit den Frauen eine sehr grosse Bevölkerungsgrupp überstimmt wird».

Aha, und was war, als Frauen bei diversen Abstimmungen – zum Beispiel über Rüstungsgüter – die Männer überstimmet haben?

Das war in der verqueren Optik von Herrn Golder natürlich Demokratie, weil es Frauen waren und bloss Männer die «Opfer».

Ähnlich die Baselbieter Nationalrätin Samira Marti: «Männer stimmten gegen den Willen der Frauen»  – im Übrigen: Dürfen sie das nicht?

Abgesehen davon stimmt es nicht: Sehr viele Frauen haben sich für die AHV-Reform entschieden.

Und: In der Schweiz leben mehr Frauen als Männer; sie hätten also die Abstimmung anders entscheiden können – falls sie es denn gewollt hätten.