Emmanuel Macron und Marine Le Pen werden sich in der Stichwahl wieder begegnen. Wie 2017.

Emmanuel Macron konnte laut ersten Hochrechnungen von 24 auf 28 Prozent zulegen. Genauso spektakulär ist der Zuwachs von Marine Le Pen. Ihr Resultat liegt auch über ihrem Spitzenwert in den Umfragen.

Sie holte fast viermal so viele Stimmen wie Eric Zemmour, der sie im Herbst wie die sichere Verliererin aussehen liess. Er hat die Themen diktiert und die Dynamik bestimmt – von beidem liess sich Marine Le Pen nicht irritieren. Die Rehabilitierung Pétains war sein grösster Irrtum. Der Journalist, zu dem engste Vertraute und die Nichte Marion Le Pen überliefen, wurde zu ihrem Steigbügelhalter. Er hat sie mit seiner Radikalisierung vom Faschismusverdacht weissgewaschen. 7 Prozent sind eine Schlappe.

Zusammen bringen es Frankreichs Rechtsradikale und Populisten auf über 30 Prozent. Die Republikaner sind bei 5 Prozent: der Big Bang der Rechten wird sie verschlingen.

Macron wird mit Pétain und Putin die «Diabolisierung» seiner Gegnerin vorantreiben. Der antifaschistische Reflex aber ist verbraucht.

Und zusammen haben es Frankeichs «Putin-Versteher» Le Pen, Zemmour und der linksradikale Jean-Luc Mélenchon auf über 50 Prozent der Stimmen gebracht.

Le Pens Strategie: Alle gegen Macron – seine Gegner bilden die grösste Fraktion in Frankreich. Macrons Reservoir ist beschränkt.

Macron ist in der Poleposition. Doch als Favoritin geht Marine Le Pen in die Endrunde.

Wie bei François Mitterrand wäre der dritte Anlauf der erfolgreiche. Und erneut geht es um ein Rückspiel: Mitterrand besiegte 1981 Giscard d’Estaing, gegen den er 1974 verloren hatte.

2002 war ihr Vater Jean-Marie Le Pen in die Stichwahl gekommen. Er verlor mit 19 gegen 81 Prozent gegen Jacques Chirac. Seither ist kein Präsident ein zweites Mal wiedergewählt worden.

Die 3 Top-Kommentare zu "Macron in der Poleposition. Doch Marine Le Pen zieht als Favoritin in die Stichwahl. Der Big Bang der französischen Politik geht weiter"
  • HugoHecht

    Gewinnt sie die Wahlen, werden in Europa die Karten neu gemischt. Und vielleicht auch mal ohne die EU und Amerika als Falschspieler.

  • aliasmailster

    Ich hoffe, dass wenigstens die Franzosen zur Vernunft gekommen sind und drücke Le Pen die Daumen! Der Rockefeller-Bankster wrackt das Land nur weiter ab und verkauft es an NATO und EU.

  • severus

    Mal sehen, wie es ausgeht. Wenn Macron nicht mehr drankäme, wäre das nur gut. In vielerlei Hinsicht.