Tag fünf, nachdem publik wurde, dass das Verlagshaus Ringier während vieler Wochen und exklusiv Insider-Informationen aus dem Departement von SP-Innenminister Alain Berset zugespielt bekam.

Die Spitze der Linkspartei – Cédric Wermuth und Mattea Meyer – schweigt weiter.

Wie die Weltwoche nun erfahren hat, gibt es einen Befehl des Führungsduos: Per Mail ging die Order an alle SP-Parlamentarier raus, dass sich niemand zur Affäre Berset äussern soll.

SP-Sprecher Nicola Haesler sagt dazu: «Eine koordinierte Kommunikation ist in solchen Fällen Standard. Da die Causa bei der GPK liegt, haben wir der Fraktion vorgeschlagen, bei Medienanfragen auf Fabian Molina zu verweisen, der Teil der GPK-Delegation ist.»

Man stelle sich vor: Altgediente, stolze Politiker wie Gewerkschaftsboss Pierre-Yves Maillard, Ständerat Paul Rechsteiner oder Mediendarling Jacqueline Badran, die das Land seit vielen Jahren mitprägen oder es gewohnt sind, sich 24 Stunden am Tag zu allem und jedem zu äussern, müssen jetzt aufs Maul sitzen und stillhalten.

Dabei hat die Krise eine politische Dimension – Stichwort Glaubwürdigkeit des SP-Bundesrates oder das Vertrauensverhältnis in der Landesregierung –, die gar nicht grösser sein könnte.

Berset wird zu einer Belastungsprobe für seine eigene Partei, wie es die Genossen wohl noch nie erlebt haben.

Die 3 Top-Kommentare zu "Maulkorb-Mail an SP-Politiker: Führungs-Duo Wermuth/Meyer befiehlt, dass sich kein Fraktions-Mitglied zur Affäre Berset äussern darf"
  • hansj.

    Ich kann mir lebhaft vorstellen, dass die gesamt aus Schulabrechern bestehende „Führung“ der SP froh wäre, hätte wenigstens einer einen Abschluss oder genügend Lebenserfahrung um zu wissen, was jetzt zu tun wäre. Im Herbst besteht die Möglichkeit diese dilettantischen Kids wieder der Mami daheim zu übergeben.

  • juerg.lindenmann

    Mit ihremVerhalten der Diskussionsverweigerung bzw. Verbots dokumentiert die SP-Spitze genau die Unglaubwürdigkeit ihres Bundesrats und ihrer Partei insgesamt . Wie kann man nur so dumm und arrogant sein, zu glauben, dass das die Stimmbürger nicht erkennen.

  • Saga52

    Es ist enorm wichtig alle diese Dinge niemals im Sand verlaufen zu lassen. Man sollte die Schweizer Bevölkerung wieder und wieder wieder daran erinnern welche Parteien unter Ausnutzung ihrer Positionen unrechtmässige Handlungen vollziehen, ja dem Volk Millionen an Steuergelder Kosten. Bald sind Wahlen!!!!!!