Eine Binsenweisheit besagt, dass die Wahrheit das erste Opfer eines Krieges ist. Zur Wahrheit gehört aber auch die Lüge.
Wie das?
In einem Konflikt versucht jede Seite, Niederlagen zu vertuschen und Erfolge aufzubauschen. Ein einigermassen komplettes Bild erhält nur, wer alle gefälschten Puzzleteile zusammensetzt.
Daher drehte der Kreml nach der Invasion westliche Informationen ab. Das Volk sollte nur aus einer Quelle unterrichtet werden.
Zensur – wie einst im Ostblock, als Radio Liberty gestört wurde, wie bei den Nazis, als das Hören der BBC unter Strafe stand.
Zensur, wie sie auch Ursula von der Leyen ausübt: Die EU verbietet die russischen Medien RT und Sputnik.
Sie sind natürlich parteiisch. Aber gerade deshalb ergänzen sie westliche Berichte, vor allem wenn die sich in geifernder Hysterie überschlagen und «den Russen» wieder zum Untermenschen stempeln.
Das Verbot zeigt, wie schwach und unsicher die EU ist: Sie glaubt nicht an die eigene Überzeugungskraft.
Ausserdem hält sie die Bürger für zu blöd, sich ein eigenes Urteil zu bilden. Aber das war schon immer so.
Der Westen will sein Propaganda-Monopol aufrechterhalten, also müssen kritische Stimmen zensiert werden. Back to the future.
Möglicherweise haben die freiheitsliebenden Herrschenden bei uns auch den Anti-Spiegel abgestellt. Seit dem 1.März sind keine neuen Beiträge erschienen.
Eine totale Bevormundung der eigenen Bürger. Besonders kritisch finde ich die Haltung der Tschechen, die russlandfreundliche Meinungen strafen wollen. Wobei die Tschechen natürlich gebrannte Kinder sind (Stichwort "Prager Frühling"). So oder so: Wer RT und Sputnik per se alles glaubt, dem ist ebenso wenig zu helfen, wie denen, die der Weltwoche, Tagi , nzz, Spiegel, Süddeutschen, FAZ etc. einfach so alles abnehmen. Die Wahrheit stirbt bekanntermaßen als erstes im Krieg, die Hoffnung zuletzt.