Die maskierten Claqueure in den hinteren Reihen der SRF-«Arena» sind bereits zertifiziert. Die SRG will morgen entscheiden, ob auch die Gäste im Ring ein Corona-Zertifikat vorlegen müssen.

Kritikern schwant, dass die Massnahme-Gegner damit von der öffentlichen Debatte ausgeschlossen werden. Theoretisch können sie sich zwar testen lassen. Die meisten werden wohl eher auf einen Auftritt beim SRF-Maskentheater verzichten.

Das Dilemma der Widerständler besteht zum einen darin, dass sie sich für die TV-Debatte öffentlich Ritualen unterwerfen müssen, die sie verabscheuen und bekämpfen. Weil Masken und Zertifikate in ihren Augen mehr schaden als nützten. Zum andern lässt SRF echte Kontroverse kaum zu.

So auch in der «Arena» vom letzten Freitag: Drei Hardcore-Massnahme-Turbos – zwei Ärzte und die SP-Politikerin Flavia Wasserfallen – standen einem Albert Rösti (SVP) gegenüber, der tapfer, aber auf verlorenem Posten gegen eine Moralin-gedopte Übermacht ankämpfte.

Oder der Corona-«Club» von gestern Dienstag. Unter der Leitung von Barbara Lüthi nickten sich fünf Gleichgesinnte gegenseitig zu. Ein Gottesdienst, der jeden Agnostiker zur Flucht treibt.

Tatsächlich dürften sich die meisten Massnahme-Skeptiker längst von SRF verabschiedet haben. Gemäss Umfragen soll das bei den unter 35-Jährigen sogar eine Mehrheit sein. Sie bevorzugen ohnehin andere Informationskanäle.

SRF begnügt sich mit der Predigt für die Gläubigen. Insofern ist der Bann der Ungläubigen konsequent. Inkonsequent ist nur, dass Letztere für ihre Bekehrung auch noch zahlen müssen.