Russland verbietet nun auch Facebook und Instagram. Die Plattformen seien gefährlich, ja «extremistisch», so ein Moskauer Gericht.

Twitter war bereits verboten. Damit ist der Fall klar: Ein Angriff auf westliche Werte, auf die Meinungsfreiheit. Zensur!

Oder nicht?

Nicht ganz: Anlass des Verbots war die Entscheidung von Meta, dem Mutterkonzern von Facebook und Instagram, Meinungen zu erlauben, die normalerweise gegen die Richtlinien verstossen und gelöscht werden.

Um welche Meinungen geht es da? Kritik an Putin und seiner Kriegsmaschinerie?

Oh nein, da geht doch mehr. «Vorübergehend» können Nutzer aus bestimmten Ländern Mordfantasien ausleben – solange sie sich gegen das Pack aus Russland richtet.

Wer russischen Soldaten den Tod wünscht, kann dies nach Belieben tun – solange er keine Details über Ort und Methode postet. Das muss sich der Leser schon selber zusammenreimen.

Es sind nicht die Massstäbe, die empören. Es sind die doppelten Massstäbe.