Die AfD-Vorsitzende Alice Weidel hat angesichts des jüngsten Messerangriffs in Aschaffenburg die CDU/CSU aufgefordert, ihre «Brandmauer» zur AfD aufzugeben. «Der Bundestag muss nächste Woche über die Schliessung der Grenzen und die Zurückweisung Illegaler abstimmen», schrieb Weidel auf der Plattform X, der «Messer-Terror» müsse Konsequenzen haben. Die Union solle «Mehrheiten im Bundestag nutzen», so Weidel. Der Begriff «Brandmauer» beschreibt die grundsätzliche Weigerung der Union, auf Landes- oder Bundesebene mit der AfD zu kooperieren oder für gemeinsame Anträge zu stimmen.

Hintergrund der Forderung ist ein Vorfall, bei dem ein mutmasslich psychisch kranker ausreisepflichtiger Afghane in Aschaffenburg zwei Menschen erstochen hat – darunter einen zweijährigen Jungen. CDU-Chef Friedrich Merz sprach von einem «faktischen Einreiseverbot», das er im Falle eines Wahlsiegs durchsetzen wolle. Die Union plant laut Merz weitreichende Reformen des Asyl- und Einwanderungsrechts – darunter dauerhafte Grenzkontrollen und die Möglichkeit für Polizisten, Haftbefehle für Ausreisepflichtige verhängen zu dürfen.

Weidels Vorstoss wird von der Union weiterhin abgelehnt. Merz hatte mehrmals bekräftigt, auf gar keinen Fall eine Zusammenarbeit mit der AfD einzugehen.