Die Gewinne von Audi brechen dramatisch ein. Der Ingolstädter Automobilhersteller verzeichnete im dritten Quartal 2024 ein Minus von 91 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Wie das Unternehmen bekanntgab, sank das Betriebsergebnis zwischen Juli und September auf 106 Millionen Euro. Dies sei auf eine «herausfordernde gesamtwirtschaftliche Lage» zurückzuführen, so Audi. Die Kosten der geplanten Werksschliessung in Brüssel, die Ende Februar 2025 erfolgen soll, belasten zusätzlich die Bilanz.

In den ersten neun Monaten des Jahres lag der Gewinn nach Steuern bei 2,4 Milliarden Euro – ebenfalls ein deutlicher Rückgang gegenüber den 4,5 Milliarden Euro im Vorjahr. Der Umsatz von Audi fiel im dritten Quartal auf etwa 15 Milliarden Euro, ein Rückgang von 5,5 Prozent.

Auch die Verkaufszahlen zeigen eine Talfahrt: Mit einem Minus von 16 Prozent wurden nur noch rund 403.000 Fahrzeuge verkauft. Zwar halfen gesteigerte Verkaufszahlen der Luxusmarke Lamborghini, das Ergebnis zu stabilisieren. Dies konnte den Gesamtrückgang allerdings nicht aufhalten.

Finanzvorstand Jürgen Rittersberger bestätigte die im Sommer gesenkte Jahresprognose, der Konzernumsatz soll auf 63 bis 68 Milliarden Euro herabgestuft werden, zuvor wurden 70 Milliarden Euro Umsatz erwartet. Auch die angestrebte Ergebnismarge von 6 bis 8 Prozent sei eher am unteren Ende zu erwarten.

Die Lage in wichtigen Märkten bleibt angespannt: In den USA und China ging die Nachfrage nach Audi-Modellen erheblich zurück. Die Verkaufszahlen in den USA sind besonders stark betroffen, in China verzeichnet Audi ein Minus von 8,5 Prozent auf 477.000 Einheiten.

Mit Audi folgt damit die nächste Schocknachricht aus der deutschen Autoindustrie: VW kündigte unlängst an, dass bis zu drei Werke in Deutschland geschlossen werden müssen. Die Weltwoche berichtete.