Mieten, Sprit, Knöllchen für Parksünder. Alles wird teuer. Sogar der Brotpreis steigt, nicht nur für Franzosen eine heilige Kuh. Nach langen sorglosen Jahren fürchten die Deutschen wieder die Teuerung, das I-Wort geht um.

Leben wir in einer Welt des Negativismus? Man könnte es meinen. Corona hat mit Omikron eine neue Variante, die Digitalisierung lahmt, und die Temperaturen steigen. Apokalypse allerorten.

«Wo bleibt das Positive?», fragen wir mit dem Tucholsky-Klassiker. Und siehe: Wo Schatten fällt, muss auch Licht sein. Wo Untergangsängste sind, gibt es auch Erlösung.

An der Zapfsäule fallen die Preise (Super ist 2,1 Prozent billiger als letzte Woche). Die Börsen der Welt frohlocken zur Mitte der Woche adventlich (MSCI plus 4,7 Prozent). So schlimm scheint deren Furcht vor der Inflation nicht zu sein. Die deutsche Wirtschaft wird im kommenden Jahr um 4 Prozent wachsen. Die daraus sprudelnden Steuern finanzieren der Ampel ihr halbes Klimaprogramm.

Und überhaupt: Der Kapitalismus funktioniert prächtig. Ohne ihn könnten wir die ganze Boosterei vergessen. Als Nächstes wird Biontech ein Krebsmedikament rausbringen. Okay, die unterbrochenen Lieferketten sind ein Problem. Aber auch das werden die Logistiker über kurz oder lang in den Griff kriegen.