Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will mit einem neuen Subventionsprogramm den schleppenden Absatz von Elektroautos in Deutschland ankurbeln. Laut einem Konzeptpapier seines Ministeriums, das der Bild-Zeitung vorliegt, sollen Käufer von neuen oder gebrauchten Elektroautos ein Ladestrom-Guthaben von 1000 Euro erhalten. Ziel des Grünen-Ministers sei es, E-Autos attraktiver zu machen und die Energiewende im Verkehrssektor voranzutreiben.

Die Umsetzung sieht vor, dass Käufer bei der Fahrzeugabholung eine Ladekarte mit dem Guthaben erhalten. Neben dieser direkten Förderung plant Habeck steuerliche Vorteile für Haushalte mit mittleren und geringen Einkommen sowie Leasingmodelle mit staatlichen Zuschüssen für Geringverdiener.

Kritik liess nicht lange auf sich warten. Thorsten Alsleben, Geschäftsführer der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, nannte den Vorschlag «typischen grünen Ökosozialismus». Er forderte mehr marktwirtschaftliche Ansätze.

Stefan Kolev vom Ludwig-Erhard-Forum bemängelte, solche kurzfristigen Massnahmen seien keine nachhaltigen Lösungen für den Automobilstandort Deutschland. Auch der Verband der Automobilindustrie warnte, dass die zahlreichen Förderideen potenzielle Käufer verunsichern und zu Kaufzurückhaltung führen könnten.

Unterstützung erhielt Habeck von Claudia Kemfert, Energieexpertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung. Sie betonte, finanzielle Anreize wie das Ladestrom-Guthaben seien nötig, um den Umstieg auf klimafreundliche Mobilität zu beschleunigen.