Die SVP lanciert schon bald ihre Neutralitätsinitiative.

Die Gegner des Anliegens sind offenbar bereits nervös: Sie gehen in Stellung, bevor die Unterschriftensammlung überhaupt gestartet hat.

Einen Vorgeschmack, wie die Kontrahenten gegen das Anliegen polemisieren werden, gibt Lars-Erik Cederman: Der Professor für Internationale Konfliktforschung an der ETH geht in einem Interview mit dem Migros-Magazin frontal auf die Initianten und mögliche Unterstützer los.

«Die Art von Populismus, den die SVP unter anderem mit dieser Initiative betreibt, ist eigentlich Teil des Problems», wettert der Gelehrte. Die Schweiz hätte nicht nur äussere, «sondern auch innere Feinde, die für die aktuelle Friedensordnung problematisch sind».

Für den Wissenschaftler sind die SVP-Wählerinnen und -Wähler also Feinde.

Und Politiker ebenfalls, die verlangen, dass dieses Land, das seit Jahrhunderten auch dank seiner Neutralität keine Bedrohung für andere Staaten und für den Frieden in der Welt darstellt, unbedingt an seiner Parteilosigkeit festhalten soll.

Die Frage, die sich jetzt zwangsläufig stellt: Wer trägt eigentlich für die von Cederman beklagte Polarisierung die Verantwortung?

Sind es solche Aussagen oder tatsächlich Leute, die eine demokratisch legitimierte, 105 Jahre alte Partei wählen und vielleicht sogar Ja zu einem ihrer Volksbegehren sagen?