Am 24. November trifft die Schweizer Fussball-Nationalmannschaft in ihrem ersten WM-Spiel in Katar auf Kamerun. Es dürfte in der Gruppe mit Serbien und Brasilien bereits die wegweisende Partie um den Einzug in die Achtelfinals sein.

Am Dienstagabend erhielten die Mannen von Trainer Murat Yakin im Zürcher Letzigrund Anschauungs-Unterricht darin, wie man entscheidende Spiele selbst dann gewinnt, wenn sich alle Fussballgötter und sämtliche Schiedsrichter gegen einen verschwört haben. Die Frauen-Auswahl kämpfte im Playoff-Spiel um die Qualifikation für die WM 2023 in Australien und Neuseeland nicht nur gegen die tapferen Waliserinnen, sondern auch gegen «Murphy’s Law»: Alles, was schiefgehen kann, geht schief – und dies im schlechtesten Moment.

Zweimal jubelten die Schweizerinnen bereits über den siegbringenden Treffer, zweimal stand ihnen die Unparteiische im Weg. Zunächst annullierte sie ein Tor von Crnogorcevic, das im Nachschuss nach einem Penalty gefallen war, dann liess sie sich vom VAR zu einem Millimeter-Abseits-Verdikt hinreissen und erkannte den Treffer der überragenden Ramona Bachmann ab.

Dass es am Schluss doch noch zu einem Freudenfest für den Schweizer Fussball wurde, lag an Fabienne Humm. Die 35-jährige Goalgetterin, die unlängst für den FC Zürich in einem Spiel fünf Tore erzielt hatte, schoss die Equipe des abtretenden Trainers Nils Nielsen in der letzten Minute der Verlängerung an die WM. Und sie zeigte den Männern klar und deutlich: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg – selbst wenn das Sportler-Schicksal alle Widerwärtigkeiten auf Lager hat.