Der Ukraine-Krieg befinde sich «mutmasslich im Schlusskapitel», schreibt das Onlineportal Pioneer in seinem Newsletter. «Das Wort Friedensverhandlungen ist plötzlich in aller Munde.»

Fünf Gründe seien für den «Umschwung» verantwortlich: Erstens habe Russland die Idee, die gesamte Ukraine besetzen zu können, aufgeben müssen. Der Vormarsch sei gestoppt, «die Frontlinie wirkt wie festgefroren».

Zweitens halte die ukrainische Armee nicht nur ihre Stellungen, sondern habe in der Region Kursk ein Territorium halten können.

Drittens: «Falls es in Washington oder anderswo im Westen den Traum gab, Putin durch eine Kanonade von Wirtschaftssanktionen in die Knie zu zwingen, ist dieser Traum mittlerweile ausgeträumt», heisst es weiter. Dem Mann im Kreml sei es gelungen, seine Volkswirtschaft auf Kriegswirtschaft umzustellen. Mit neuen Handelspartnern in China, Indien und anderswo seien durch Sanktionen unterbrochene Lieferketten wieder geschlossen worden.

«Auch die politische Isolation der russischen Föderation ist nicht gelungen», so das vierte Argument. Unterstützung gebe es vor allem im globalen Süden, in Asien und Lateinamerika.

Und fünftens: «Die Bevölkerung überall im Westen ist kriegsmüde, wie man im amerikanischen Wahlkampf und auch an den Wahlergebnissen in Ostdeutschland ablesen kann.» Die politische Klasse in Washington, Paris, Brüssel, Rom und Berlin wolle den Konflikt noch immer nicht verlieren, aber eben «auch nicht mehr gewinnen».