Adolf Ogi war immer ein Meister der Kommunikation. Der Alt-SVP-Bundesrat hat die Gabe, komplexe Zusammenhänge einfach zu erklären.

Ein Müsterchen dieser Fähigkeit lieferte der ehemalige Magistrat vor einigen Tagen bei einer Laudatio für den zurückgetretenen Swisscom-Chef Urs Schaeppi.

In seiner Rede stellte der Berner eine einfache, aber bestechende Berechnung auf. Der Telekomriese habe an der Börse einen Marktwert von 27 Milliarden Franken. Rund 70.000 private und institutionelle Anleger und der Bund mit 51 Prozent als Hauptaktionär profitierten von einer Rendite von 4,6 Prozent.

«Das bedeutet für den Bund jährlich 500 bis 600 Millionen an Dividenden. In der über 20-jährigen Existenz von Swisscom sind das insgesamt über 22 Milliarden», erklärte Ogi. Um in seiner typischen Art nachzuschieben: «Damit hat die Swisscom quasi die Neat finanziert.»

Natürlich hatte der ehemalige Vorsteher des Verkehrs- und Energiewirtschafts-Departements (Eved), dem heutigen Uvek, die Lacher auf seiner Seite.

Auf sympathische Art und Weise brachte der 79-Jährige dem Publikum die Leistung der Swisscom und ihres Chefs rüber. Viele der aktuell tätigen Volksvertreter könnten immer noch viel von Ogi lernen. Sie sollten vielleicht einen Kurs bei ihm buchen. Er ist Altmeister der politischen Kommunikation.

Die 3 Top-Kommentare zu "Politische Kommunikation ist nicht einfach. Altmeister Adolf Ogi demonstriert wieder einmal, wie man es machen sollte"
  • fritz müllet

    nun, in einer laudatio darf man natürlich nicht die wahrheit sagen, die geht nämlich so: weil die swisscom eine ag wurde, konnte sie als monopolist statt kostendeckende preise ab 1998 nettogewinnpreise bei ihren zwangskunden verlangen. diese zwangskunden sind alles in der schweiz lebende personen oder unternehmen, viele davon zahlen steuern. mit dem überteuerten abzocken der swisscom hat der bund damit nochmals die abgabenlast de bevölkerung erhöht.

  • lorenzgo12

    Ist halt kein „Uebergstudierter“ der die einfachen und logischen Zusammenhänge mit gesundem Menschenverstand sieht. Auch wenn ich mit seiner EU und UNO Politik überhaupt nie einverstanden war.

  • gonzo der grosse

    Ich habe immer Mühe, wenn sich Alt-Bundesräte ins aktuelle Geschehen einmischen. Es ist eine andere Zeit und ob sie es bessermachen würden, sei dahingestellt. Auch Pascal Couchepin ist ein ewiger Nörgeler. In seiner Amtszeit ist er ausser seiner grossen Nase nicht sonderlich aufgefallen.