Das Mittelalter – oder was Kino und TV-Serien dafür halten – feiert wahre Urstände, und zwar nicht erst, seit das Fernseh-Unternehmen Home Box Office (HBO) seine wuchtige «Game of Thrones»-Serie startete.

Schon Tolkiens «Herr der Ringe» sog eine breite Anhängerschaft in die «dunkle» Epoche der Minnesänger und Ritter, Burgfräuleins und Zauberinnen.

Zwischen knarrenden Windmühlen und flackerndem Kerzenlicht geht es um Minne und Brünne, Lug und Betrug, Kabale und Triebe.

Es fliesst Blut, es lacht der Lenz und Drachen speien Feuer.

Was für eine herrliche, tief im Märchen und Mythos verankerte Welt, die ein immer grösseres Publikum anzieht.

Kein Wunder also, dass HBO die Gunst der Stunde zu nutzen weiss und auf «Game of Thrones» ein Prequel folgen lässt, einen Wotan der Machtgier, der Intrigen, des Sex und der Gewalt.

«House of the Dragon» heisst das neue Prunkstück morbider Gesinnung, in dem es letztlich auch nicht anders zugeht als in der Ur-Serie. Diesmal allerdings sind die Familien-Zusammenhänge nicht mehr so verwirrlich wie in «Game of Thrones».

Es geht um den Herrscher von Westeros, um die Nachfolge des Königs, der erst einen Streit, dann einen Bürgerkrieg auslöst.

Wie lange die Serie auch werden wird, es sind weitere geplant, von «Dunk and Egg» bis «Snow».

Die Drahtzieher gerissenen Mittelalter-Gifts müssen aufpassen, die Konkurrenz schläft nicht: Schon ist ein Prequel der «Herr der Ringe» im Anmarsch.

Das Mittelalter lebt.