Trotz immer schärferer Rhetorik des russischen Präsidenten Wladimir Putin stuft die US-Regierung die Gefahr eines nuklearen Angriffs als «gering» ein. Dies geht aus jüngsten Geheimdienstberichten hervor, die gemäss anonymen Quellen eingesehen wurden. Das Nachrichtenportal Reuters berichtet. Auch der jüngste Strategiewechsel Washingtons, der Ukraine den Einsatz von Atacms-Raketen auf Ziele in Russland zu erlauben, habe diese Einschätzung nicht geändert.

Die Berichte stützen sich auf monatelange Analysen, die zum Schluss kommen: Russlands Drohungen mit Atomwaffen seien zwar ernst zu nehmen, es sei allerdings keine unmittelbare Eskalation zu erwarten. Ein namentlich nicht genannter Kongressmitarbeiter erläuterte, dass die gelieferten Atacms-Raketen nicht die strategische Berechnung Moskaus verändert hätten.

Gleichzeitig warnen die Quellen vor einer Zunahme hybrider Kriegsmethoden durch Russland – insbesondere Sabotageakte gegen europäische Infrastruktur. Zwei hochrangige US-Vertreter betonten, Moskau könnte versuchen, den Westen über solche Massnahmen unter Druck zu setzen.

Die Rolle Nordkoreas im Konflikt, das laut US-Berichten bis zu 12.000 Soldaten entsandt haben soll, wurde als wichtiger Faktor für Washingtons Entscheidungsfindung genannt. Analysten sehen hierin eine klare Eskalation durch Russland, die Washington zu einer härteren Reaktion gezwungen habe. Dennoch bleiben Bedenken über die langfristige Stabilität in der Region bestehen.

Die US-Geheimdienste sehen einen nuklearen Einsatz weiterhin als «letztes Mittel» für Russland.