Russland habe die Versorgungssituation in Afrika verschlimmert, behaupten die Ukrainer: «Putin blockiert unsere Exporthäfen.» Falsch, widersprechen die Russen. Solange die Ukraine die Minen vor ihren Häfen an der Schwarz-Meer-Küste nicht entferne, sei an die Ausfuhr von Getreide nicht zu denken.
Bei diesem verbalen Hickhack wird ein wichtiger Akteur vergessen: Afrika. Die Regierungen des Kontinentes, der mehr als 40 Prozent seines Weizenbedarfs aus Russland und der Ukraine bezieht, haben es versäumt, in ihren Ländern für eine Erhöhung der Getreideproduktion zu sorgen.
Der Präsident von Ghana, Nana Addo Dankwa Akufo-Addo, forderte deshalb Mitte Mai die Verantwortlichen auf, die Autarkie zu erhöhen und sich von der Abhängigkeit ausländischer Nahrungsmittel-Importe zu lösen.
Mehr Lebensmittel-Autarkie haben sich Afrikaner seit mehr als einem Jahrzehnt vorgenommen. Aber es blieb bei Absichtserklärungen, denen keine Taten folgten. Afrikanische Staatschefs beschlossen zum Beispiel im Sommer 2008 an einer internationalen Konferenz, die landwirtschaftliche Produktivität zu erhöhen. Die Landwirtschaft sei der «Schlüssel für die Fähigkeit Afrikas, sich allein zu ernähren,» sagten sie.
Der Kontinent hat allerdings das Ziel verfehlt, bei der Nahrungsmittelversorgung unabhängiger zu werden. Schlüssel zur erhöhten Autarkie könnte der regionale Handel sein, meint jetzt Akufo-Addo.
Der Austausch afrikanischer Staaten untereinander habe vor sieben Jahren lediglich 16 Prozent betragen (neuere Zahlen nannte er nicht), während der interkontinentale Handel anderer Kontinente mindestens das Dreifache betrage. Afrika, sagte er damit implizit, sei an der Verschärfung der Krise nicht ganz unschuldig.
Alle Schocks, die der Süden infolge der russischen Invasion in der Ukraine erlebe, wären weniger spürbar, wenn Afrika seinen Schwerpunkt früher auf die Produktion, die Produktivität und den Handel innerhalb des Kontinents gelegt hätte, statt von Importen und der Entwicklungshilfe abhängig zu bleiben.
Wenn Ägypten, ja die ganze Welt, hungert, ist das auch unser Problem. Das lässt sich am Kommentator in dieser Sache, dem hageren Gieri Cavelty, am besten erkennen. Oder sind nur seine Anzüge und seine Hemden steht’s zwei Nummern zu gross?
Die "Medienschaffenden" und die Hilfswilligen wären todunglücklich würde ihre Spielplatz, Afrika und die notleidende einheimische Bevölkerung, von der fragwürdigen Hilfe europäischer Staaten und der noch dubioseren NGO's unabhänig. Bedenken sie allein für die Schweiz, die Angehörigen der DEZA dazu Scharen von Wichtigtuern die sich in wohliger Überheblichkeit suhlen, ohne mich müssten diese Unterentwickelten hungern oder gar sterben. Sie fühlen sich als Missionare. Die "humanitäre" Hilfe lähmt.
Und Brüssels Oligarchen samt den mit Zwangsabgaben alimentierte NGO fördert die affrikanische Unfähigkeit selbst für sich zu sorgen, durch sogenannte Entwicklungshilfe - ein anderes Wort für Korruption, denn wohin die Gelder fliessen lässt sich sehr wohl erahnen, nicht zu Letzt in die getreideliefernde Ukraine, ein Land das in die EU rein möchte und so hoch willkommen ist, weil seine Eliten so EU-Konform sind.