Wer ab dem 1. Januar 2022 ein Schreiben verschickt, muss tiefer ins Portemonnaie greifen. Im August gab die Post bekannt, den Preis für A-Post-Briefe um 10 Rappen zu erhöhen, B-Post-Nachrichten werden 5 Rappen teurer.

Seit dieser Ankündigung – die erste Anpassung seit achtzehn Jahren – sind fast vier Monate vergangen. Gleichzeitig rückt der Termin immer näher, an dem die neuen Tarife gültig werden. Wer sich auf die Veränderung vorbereiten und an einer Poststelle mit neuen Briefmarken eindecken will, stellt mit Erstaunen fest, dass die bald benötigten Wertzeichen gar nicht erhältlich sind.

Die Kunden des gelben Riesen können sich in diesen Tagen also nur mit Briefmarken eindecken, die bald nur noch nützlich sind, wenn die Werte mit einer weiteren Briefmarke ergänzt werden. Was wie ein Scherz tönt, stimmt tatsächlich. Eine Anfrage beim Staatskonzern zeigt nämlich, dass das Unternehmen nicht besser geplant hat. Laut Post-Kommunikationschefin Léa Wertheimer sind sowohl die neuen Briefmarken als auch die Ergänzungswerte von 5 und 10 Rappen erst ab dem 20. Dezember – also kurz vor den Festtagen – in den Filialen erhältlich. Immerhin: im Postshop – also im Internet – gibt es sie bereits ab dem 13. Dezember zu kaufen.

Kundenfreundlich wäre aber sicher anders. Offensichtlich glaubt die Post, sich diesen Flop leisten zu können. Auch wenn sie in diesen Tagen viele Kunden ratlos und verärgert zurücklässt.