In Schleswig-Holstein wird die Anzahl der Fehler nicht mehr ausschlaggebend für die Note in Deutsch-Arbeiten sein. Diese Neuerung folgt einer bundesweiten Vereinbarung der Kultusminister zur Vereinheitlichung von Prüfungsbedingungen und gilt ab kommendem Schuljahr, schreibt die Bild-Zeitung. Stattdessen erhalten die Schüler eine qualitative Rückmeldung zu ihren Fehlern.

Die schleswig-holsteinische Ministerin Karin Prien (CDU) sagt, die Bewertung von Rechtschreibung und Zeichensetzung bleibe ein wichtiger Bestandteil der Note und werde durch einen differenzierten Analysebogen unterstützt, den das Ministerium entwickele.

Andere Bundesländer wie NRW und Bayern haben ähnliche Regelungen bereits umgesetzt, in Sachsen achtet man konsequent auf die Qualität der Rechtschreibung und bewertet fehlerhafte Orthografie entsprechend.

Diese Änderung in Schleswig-Holstein stösst sowohl auf Zustimmung als auch Kritik: Während einige Bildungsexperten und Lehrerverbände die Reform begrüssen, warnen andere vor negativen Auswirkungen auf die Rechtschreibfähigkeiten und die beruflichen Chancen der Schüler. Unternehmer wie Wolfgang Grupp von Trigema weisen auf die Bedeutung korrekter Rechtschreibung für die berufliche Zukunft der Schüler hin​​.