Cassis will in Berlin unter anderem auch Verständnis wecken für die Schweizer Positionen im EU-Dossier. Jedenfalls liess er dies in den letzten Tagen durchblicken.

Der Schweizer Aussenminister ist nicht der Erste, der solche Absichten hegt. Sein Vorgänger, Didier Burkhalter, sowie frühere Bundespräsidentinnen und Bundespräsidenten warben bei Staatsoberhäuptern von Nachbarstaaten immer auch um Verständnis.

Wofür eigentlich? Dass wir ein eigenständiges, souveränes Land sind und uns nicht von der EU schlucken lassen? Dass wir uns die Gesetze nicht von Brüssel diktieren lassen?

Kein Wunder, ist auch unsere Europa-Politik von dieser devoten Haltung geprägt. Stets geht es darum, die Forderungen der EU zu erfüllen – um es dann der Öffentlichkeit als im Interesse der Schweiz zu verkaufen.

Wir wollen kein Verständnis, weder von der EU noch von Deutschland oder anderen Staaten. Wir verlangen Respekt. Das ist etwas anderes.

Die 3 Top-Kommentare zu "Schön für Bundespräsident Ignazio Cassis, dass er bei seinem Besuch in Deutschland die wichtigsten Politiker treffen und um Verständnis bitten darf. Wir wollen aber kein Verständnis. Wir verlangen Respekt"
  • Rolf Kielholz

    Je länger, dass dieses Trauerspiel läuft, je mehr muss man zum zwingenden Schluss kommen, dass der „Feind“ (EU) nicht ausserhalb unserer Grenzen zu suchen ist, sondern innerhalb ! Unsere exekutiven wie auch legislativen Politiker sind nicht nur im grün/linken Spektrum vertreten, sondern eben auch bis tief in die bürgerliche Seite, zB in die einstmals staatstragende FDP ! Unfassbar !

  • beni68

    Ar...kriechen ist in Bern leider schon zu lange an der Tagesordnung. Respekt verschaffen geht anders. Auch die EU profitiert von der Schweiz.

  • mmuellhaupt

    Weshalb wird eigentlich von unseren Politikern und Staatsmännern selten oder nie die Handelsbilanz Schweiz - Deutschland in die Schale geworfen? Das zehn mal grössere Deutschland bezieht von der Schweiz Milliarden Euro (2020 9.1 Mrd) weniger Güter und Dienstleistungen wie umgekehrt. Sieht übrigens für die ganze EU ähnlich aus. Wer braucht nun wen?