Schwarzsein in der Schweiz. Doku, SRF. Auf Play Suisse und Youtube abrufbar.

«Rassismus im Alltag», wie der Film im Untertitel heisst, beleuchtet die Erfahrungen von schwarzen Menschen, die in der Schweiz mit Rassismus konfrontiert waren. Die geschilderten Erfahrungen sind teils anekdotisch, teils dokumentiert. Sie werden plausibel geschildert. Die Behauptung des Films, «in der Schweiz vergeht für schwarze Menschen kaum ein Tag ohne rassistische Äusserungen», lässt sich jedoch nicht belegen. Im Gegenteil, es kommen sehr gutsituierte schwarze Menschen zu Wort, deren Lebensweise dem Vorwurf des Alltagsrassismus in der Schweiz widerspricht.

So kommt etwa die Leichtathletin Salomé Kora zu Wort, deren Vater aus Benin stammt und als Anästhesist arbeitet; seine Frau ist eine Schweizerin, deren Familie ihn herzlich aufgenommen hat. Oder der Schauspieler Kay Kysela, dessen dunkelhäutige Mutter ihn und seine Geschwister in der Schweiz alleine aufzog; er spielte unter anderem in der SRF-Serie «Wilder» mit.

Die SP-Politikerin und Jodlerin Yvonne Apiyo Brändle-Amolo, eine Schweizerin mit kenianischem Migrationshintergrund, die in den Medien in Sachen Rassismus omnipräsent ist, hat durch ihr Engagement in Vereinen und im Zivilschutz wertvolle Freundschaften geknüpft. Ihr Schweizer Mann habe sich von ihr getrennt, weil sie ihm zu «schweizerisch» geworden sei, sagt sie im Film.

Dass die Befragten heute in einer guten Position sind, bedeutet nicht, dass ihnen das Beschriebene nicht widerfahren ist. Es reicht nur nicht aus, um die Schweiz als rassistisches Land zu bezeichnen. Vielmehr deutet es darauf hin, dass man in der Schweiz trotz erlebter Diskriminierung aufgrund der Hautfarbe vorankommen und sich etablieren kann.

Die 3 Top-Kommentare zu "Schwarzsein in der Schweiz: Schweizer Fernsehen insinuiert «Rassismus im Alltag». Ich gebe Entwarnung"
  • flurin70

    Dumm gelaufen für unsere linken Medien. Hat man es sich doch in der Anti-Rassismus-Ecke so wunderbar gemütlich eingerichtet. Ein paar gut verkäufliche "Onkel Toms Hütte"-Stories wären doch das höchste der Gefühle gewesen. Und jetzt so etwas. Ich bin gespannt, wieviele unserer links gedrillten Medien-Gutmenschen bereits ganz aufgeregt in den Startlöchern stehen, um Menschen mit dunkler Hautfarbe weiterhin einzureden, wie furchtbar schlecht es ihnen bei uns geht.

  • mouton 2.0

    Danke für die sehr gute Analyse. Müssen wir nicht auch unterscheiden, ob jemand aufgrund seiner Herkunft/Hautfarbe diskriminiert wird, oder ob man ihn wegen seines Verhaltens nicht mag? Manchmal wird beides in einen Topf geworfen und der Flegel meint, dass man ihn wegen seiner Herkunft nicht mag, dabei hat schon für sein unsoziales Verhalten einen Sonderbonus bekommen, dem man einem Einheimischen niemals zugestehen würde.

  • das wird teuer ...

    Lasst uns noch ein wenig über "Mohrenköpfe" diskutieren. Dann müssen wir nicht über "Scheiss-Schweizer", "Weissbrote" und "alte weisse Männer" reden. Wir schlucken einfach alles, weil wir in der Mehrheit und als solche überzeugt sind, dass man uns gar nicht diskriminieren könne. Ich will aber mit der Abwehr nicht warten, bis ich in der Minderheit bin. Sonst geht's mir wie dem Klügeren, der so lange nachgibt, bis er der Dümmere ist.