Paul René Seger, der Schweizer Botschafter in Berlin, hat in einem Interview mit der Augsburger Allgemeinen betont, dass das Neutralitätsgebot einen zentralen Stellenwert in der Schweiz einnehme und ein Teil der DNA des Landes sei. Daher unterstütze die Schweiz keine Kriege.

Seger äussert sich auch zu den Vorwürfen, dass die Schweiz durch die Zustimmung zur Weitergabe von Munition an die Ukraine mitschuldig am Krieg in der Region sei.

Er betonte: «Es wird der Eindruck erweckt, als ob die Schweiz mitschuldig wäre, wenn Putin den Krieg gewinnt. Aber 12.000 Schuss werden den Krieg nicht beeinflussen oder gar entscheiden.»

Deutschland will Schweizer Munition für den Gepard-Panzer in die Ukraine exportieren. Allerdings muss die Schweiz dieser Weitergabe erst zustimmen, weil Deutschland sich verpflichtet hat, diese nicht an kriegführende Parteien weiterzuleiten.

Bundespräsident Alain Berset hatte bei seinem Besuch in Berlin ebenfalls betont, dass die Schweiz ihre eigenen Gesetze nicht brechen könne und die Neutralitätsgesetze bedeuten, dass die Regierung bei Konflikten keine Seite militärisch unterstützen könne.

Die 3 Top-Kommentare zu "Schweizer Botschafter in Berlin verteidigt Neutralität: «12.000 Schuss werden den Ukraine-Krieg nicht beeinflussen oder gar entscheiden»"
  • hallerhans

    Wenn die Deutschen, genauer die Regierung Deutschlands, nicht die Deutschen, eben einen Krieg wollen, sollen die auch den Krieg bekommen und damit "glücklich" werden. Für mich ein wesentlicher Grund nicht der EU beizutreten ist ua. auch Deutschlands Regierung und deren Lust auf den Endsieg.

  • Benno43

    Können die Deutschen diese Munition noch vorweisen oder haben sie die längstens in die Ukraine geliefert?! Denen ist ein Verbot der Schweizer nichts wert. Das haben sie schon bewiesen wenn Deutsche Bankangestellte Bankdaten gestohlen haben. Und der damals verantwortliche Finanzminister in NRW wurde dann noch Präsident der SP in Deutschland. Also Worte von Scholz diesbezüglich sind ohne Belang!

  • fmb

    Was würde eigentlich passieren wenn D die Munition ohne Einverständnis CH weitergeben würde? D verlangt dass CH die Gesetze brechen, aber sie trauen sich nicht mal ein Vertrag zu brechen. Ist meiner Meinung nach reine Stimmungsmache gegen CH.