2012 wollte er der EU beitreten – weil künftig alle wichtigen Entscheide in Brüssel oder Washington gefällt würden– und nicht in Bern.

2013 warnte er, der bilaterale Weg werde zur Sackgasse, der Bundesrat müsse nun sofort den Beitritt mit der EU verhandeln.

Ein Jahr später versuchte Wermuth, mit einer weiteren EU-Beitritt-Forderung der Mitte einen Raum zu öffnen, damit sie sich europapolitisch nicht mehr an die SVP anlehnen müsse. Das war unmittelbar nach der Abstimmung über die Masseneinwanderungsinitiative. Und in diesem Stil ging es in den darauffolgenden Jahren auch weiter.

SP-Co-Präsident Cédric Wermuth erfindet auch immer einen triftigen Grund, weshalb die Schweiz sich Brüssel unterwerfen soll.

Aktuell rechtfertigt er den Beitritt mit dem Krieg in der Ukraine. «Souveränität und Sicherheit kann es nur im europäischen Rahmen geben», sagte er in einem Interview mit der NZZ. «Nach diesem Angriffskrieg muss Europa unsere Perspektive sein. Wenn ein Tabu jetzt endlich fallen muss, dann das zum EU-Beitritt.»

Seine Hartnäckigkeit bei dieser Frage grenzt schon fast an Realitätsverweigerung. Wann merkt auch der Chef-Sozialist aus dem Kanton Aargau, dass die Schweizerinnen und Schweizer diesem supranationalen Gebilde nicht beitreten wollen?

Wie lange wird es wohl noch dauern, bis auch Wermuth feststellt, dass es dieses von ihm romantisch verklärte Europa nicht gibt? Mit einem politischen System hat die EU nichts, aber rein gar nichts zu tun.

Sie ist ein politisches Monster, ein komplexes, verworrenes Geflecht aus EU-Verträgen und sich überlappenden Regierungsstrukturen. Eine übermächtige Kommission peitscht Verträge und Regulierungen durch, welche die EU-Bürger eigentlich gar nicht wollen.

Demokratie geht anders.

Aber für gutgläubige vom Stil eines Cédric Wermuth hat man die ganze Geschichte in eine grosse europäische Friedenserzählung eingebettet.

Die 3 Top-Kommentare zu "Seit zehn Jahren fordert Cédric Wermuth ununterbrochen den EU-Beitritt. Wie lange dauert es noch, bis er feststellt, dass die Schweizer diesem supranationalen Gebilde nicht beitreten wollen?"
  • Killy

    Den kann man nicht ernst nehmen. Im Leben gescheitert. Arbeitet nicht und bringt nichts auf die Reihe. Mehr gibt es nicht zu sagen

  • brooklyn

    Wenn ich sehe, was gerade alles so läuft in der EU, dann bin ich heillos froh, in der Schweiz leben zu dürfen. Ich kann nicht verstehen, wie man immer noch unbedingt diesem „Club“ beitreten will. Aber als Politiker sind die Ambitionen halt anders, es interessiert mehr die Karriere und die Macht, anstatt das Wohl und die Interessen des eigenen Volkes. Es geht Schritt für Schritt auf eine weltumspannende Einheitsregierung zu, so wie es aussieht. Die Ideologie von Klaus Schwab lässt grüssen…

  • fredy-bgul

    Die EU ist ein überregulierter Wirtschaftsverein und hat sehr wenig mit Demokratie zu tun. SP WERMUTH kann dies nicht erkennen, noch schlimmer: er sieht nicht, dass die CH bei einem Beitritt ihre direkte Demokratie begraben kann. Eine Schnittstelle von der souveränen CH zur EU Administration existiert nicht und werde ich nicht mehr erleben. Wir CH müssen selber zu unserem Land schauen, dies als Drittland mit allen Nationen dieser Welt. Das ist unsere Stärke, nicht Bündnisse!