Im Rahmen des EU-Gipfels in Brüssel wurde der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj per Video zugeschaltet. Laut Medienberichten soll er sich dabei aufgebracht verhalten und die Gesprächspartner mit Vorwürfen eingedeckt haben.

Er habe die 27 Staats- und Regierungschefs der EU-Länder frontal angegangen und gleichzeitig um weitere militärische Unterstützung gefleht. Die Welt bezeichnet den Auftritt als «Drama» und «Wutausbruch».

Der Einsatz an der Front sei für seine Soldaten «beschämend», weil Europa nicht mehr leiste. Nur wenn die Ukraine genügend unterstützt werde, lasse sich «dieser Wahnsinnige» davon abhalten, den Krieg auf weitere europäische Länder auszuweiten. Damit gemeint war der russische Präsident Wladimir Putin.

Die EU-Spitzen reagierten auf den Auftritt, indem sie ihre künftige Unterstützung für die Ukraine betonten. Selenskyj kann derzeit auf weitere militärische Hilfe aus der Europäischen Union hoffen.

Mehrere Staaten planen, Zinserträge aus dem eingefrorenen russischen Zentralbank-Vermögen dafür zu nutzen. Nur ein kleiner Teil soll für den Wiederaufbau der Ukraine genutzt werden, der Löwenanteil aber in die Bewaffnung der Armee fliessen.

Ein Symbol dürfte auch eine neue Formulierung in der Abschlussbotschaft des EU-Gipfels sein. Bisher hiess es, die EU werde die Ukraine «so lange wie nötig» unterstützen. Neu ist die Rede von «so intensiv wie nötig».